Heiligenschein für zwei

BERLIN/TRIER. Mit einem gigantischen Heiligenschein über dem Brandenburger Tor wird am 28. Mai der Ökumenische Kirchentag in Berlin eröffnet - ein Glaubenstreff der Superlative. Im zweiten Teil unserer Serie blicken wir auf das Programm und die Teilnehmer aus der Region.

Allein 200 000 Dauer-Besucher über vier Tage werden beim ersten Ökumenischen Kirchentag erwartet. Die enorme Anziehungskraft des historischen Ereignisses - erstmals gemeinsam organisiert von katholischen und evangelischen Laien - hat selbst die Veranstalter überrascht. 40 000 Menschen in 2500 Gruppen sind am Programm beteiligt, 20 000 an der Organisation. 5000 Gäste aus aller Welt werden erwartet, hunderttausende Besucher aus ganz Deutschland. Das Programm für die Tage vom 28. Mai bis zum 1. Juni ist dicker als ein Gebetbuch und listet auf 700 Seiten mehr als 3000 Veranstaltungen auf: von Massen-Events und einem umfangreichen kulturellen Angebot bis zu Messen, kleinen Gebets- und größeren Diskussionsrunden. So beginnt der Kirchentag mit einem "Abend der Begegnung" am 28. Mai, zu dem nach Veranstalter-Angaben bis zu 350 000 Menschen erwartet werden. Ein Heiligenschein soll über dem Brandenburger Tor zu sehen sein. Die Gemeinschaft der Kirchen wird eine Lichtinstallation symbolisch darstellen, die die Kuppeln des Berliner Domes und der St. Hedwigskathedrale miteinander verbindet. Zehn kleinere "Heiligenscheine" erstrahlen über dem Boulevard "Unter den Linden". Dort präsentieren sich nach dem Eröffnungsgottesdienst 500 kirchliche Gruppen. Viele von ihnen sind dann auch vier Tage lang auf der Agora (griechisch: Öffentlicher Platz) zu sehen, die auf dem Messegelände in Berlin-Charlottenburg angesiedelt ist. 1000 Gruppen und Organisationen sind dafür gemeldet, geordnet nach vier Themenbereichen des Katholikentages: Glauben bezeugen - im Dialog leben, Einheit suchen - in Vielfalt einander begegnen, Menschenwürde achten - die Freiheit wahren, Welt gestalten - in Verantwortung handeln. Aus Trier: Heilig-Rock-Tage und Rollstuhlfahrer

Auf der Agora präsentieren sich auch einige Gruppen aus der Region Trier: Das Bistum will "den Geist der Heilig-Rock-Tage als Kulminationspunkt des Bistums Trier vermitteln" (Stand 2.2 B 12). "Wie sehen Rollstuhlfahrer eigentlich die Welt?" fragt dieBistumsstelle für Zivildienstleistende (Stand 3.2 A 02). Die Barmherzigen Brüder Trier e.V. aus Trier und Koblenz befassen sich mit der "zeitgemäßen Umsetzung des Heilsauftrages Jesu im Dienst am Menschen" (Stand 1.2 F 03). Und im Themenbereich "Glauben bezeugen" stellt sich das Deutsche Liturgische Institut aus Trier vor (Stand 2.1 E 01). Fusioniert zu einem gemeinsamen Stand hat die Evangelische Studenten- und Studentinnengemeinde Trier (ESG) mit den Kollegen aus Wuppertal (Stand 1.1 E 29). Auch die Katholische Landvolkbewegung aus Trier findet sich auf einem fusionierten Stand wieder: Gemeinsam mit dem "Evangelischen Bauernwerk in Württemberg e.V." gestalten die Trierer einen Agora-Platz zum Thema "Nachhaltig Leben und Wirtschaften" (Stand 4.2 D 02). Auch bei einigen Veranstaltungen ist die Region Trier vertreten und zwar in Gestalt von Bischof Reinhard Marx und Weihbischof Leo Schwarz. Marx sitzt gleich bei vier Diskussionen auf dem Podium, unter anderem zu den Themen "Gerechter Frieden - keine Illusion" und "In Würde arbeiten". Leo Schwarz diskutiert mit beim Thema "Universale Menschenrechte" und zelebriert einen Gottesdienst in der Kreuzberger St. Johannes-Basilika. Wie viele und welche Teilnehmer und Besucher aus der Region Trier in Berlin sein werden, ist schwer zu ermitteln, da der Kirchentag völlig dezentral organisiert ist. Ein geplanter Sonderzug aus Trier nach Berlin kam mangels genügender Anmeldungen nicht zustande. Sonderzüge fahren aber aus Koblenz und aus Saarbrücken in die Hauptstadt. Pfarrer Ulrich Dann, der im Kirchenkreis Trier Ansprechpartner für den Kirchentag ist, schätzt die Teilnehmerzahl aus der Region aber dennoch auf mehrere Hundert. Unter anderem wird eine größere Gruppe aus den Gemeinden St. Augustinus in Trier und St. Georg in Trier-Irsch nach Berlin reisen sowie eine größere Gruppe der katholischen Jugend Trier und Bitburg sowie dem Evangelischen Jugendreferat. Infos gibt es bei Pfarrer Ulrich Dann, Telefon 0651/28825 oder direkt bei der Kirchentags-Hotline 030/234 555 55. Im nächsten Teil unserer Serie: Zum Singen gezwungen - Promis auf dem Kirchentag.

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