Knapp am Öko-Desaster vorbei

WELSCHBILLIG. Großer Aufwand war am Donnerstag erforderlich, um nach dem Ölunfall von Welschbillig das Schlimmste zu verhindern. Rund 300 Liter ausgelaufener Dieselkraftstoff hatten die Ökologie des Welschbilliger Bachs bedroht.

 Das Corpus delicti: Der verformte Tank des Lasters nach dem Ausbau (im Vordergrund). Foto: Konrad Geidies

Das Corpus delicti: Der verformte Tank des Lasters nach dem Ausbau (im Vordergrund). Foto: Konrad Geidies

Kleine Ursache - große Folgen: Kurz nach 16 Uhr geriet in Welschbillig ein rangierender LKW mit dem Treibstofftank gegen eine niedrige Mauer. Der mit rund 600 Litern Dieselöl gefüllte Behälter schlug leck und begann auszulaufen (der TV berichteten). Die sofort alarmierte Feuerwehr Welschbillig konnte einen Teil des Treibstoffs noch auffangen. Bis zu ihrem Eintreffen waren aber schon rund 300 Liter Diesel auf die Straße und in den Abwasserkanal geflossen. Schließlich gelangte das Diesel-Wasser-Gemisch in die Kläranlage Welschbillig, von wo aus das geklärte Wasser in den Welschbilliger Bach geleitet wird. Um eine Verunreinigung dieses Gewässers zu vermeiden, wurde die Anlage sofort abgeschaltet. Gegen 20.30 Uhr hatten die Hilfskräfte die Folgen der Karambolage auf der Straße und im Kanalsystem weitgehend beseitigt. Die Arbeit in der Kläranlage dauerte noch bis 2 Uhr. Eine Spezialfirma pumpte dort rund 27 000 Liter kontaminiertes Wasser ab. Es muss nun gesondert entsorgt werden. Das immer noch in die Klärbecken nachfließende Wasser-Öl-Gemisch wurde von der Feuerwehr mit Bindemitteln neutralisiert. Im Einsatz waren die Feuerwehren Welschbillig und Newel, Experten der Abwasserwerke Trier-Land, eine Spezialfirma und die Polizei Schweich. Gestern Vormittag zog Bürgermeister Wolfgang Reiland von der Verbandsgemeinde Trier-Land Bilanz. "Dank schnellen Handelns ist kein Diesel in den gerade erst sanierten Bach geraten. Wir sind knapp an einem schweren ökologischen Schaden vorbeigeschrammt", lautet seine Einschätzung. Glück habe man mit dem Wetter gehabt - bei einem Sturzregen mit großen und schnell fließenden Wassermassen, hätte sich eine Bachverunreinigung wohl nicht vermeiden lassen. Der Verwaltungschef schätzt die Kosten für Einsatz und Entsorgung auf rund 20 000 Euro. Reiland: "Wäre aber Diesel in den Bach gelaufen, müsste man an diese Summe noch eine Null dranhängen."

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