Lebensgefahr aus der Flasche

TRIER/KOBLENZ. (wie) Immer wieder sterben Kinder, weil sie gefährliche Haushaltschemikalien verschluckt haben – und das nur, weil die Flasche keine Kindersicherung hatte. Dagegen geht die Struktur- und Genehmigungsbehörde in Koblenz vor.

Sie sehen verführerisch aus, fast wie Limo mutet die rote oder grüne Flüssigkeit in den Plastikflaschen an. Eine tödliche Gefahr für Kinder: Gefärbte und parfümierte Lampenöle werden von ihnen immer wieder getrunken. Das bedeutet Lebensgefahr. Lungenentzündungen, die in Einzelfällen tödlich verlaufen sind, sind nicht selten die Folge. Daher hat die Koblenzer Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord in den vergangenen Wochen verstärkt in Geschäften und Baumärkten kontrolliert, ob die Behälter mit so genannten Haushalts-Chemikalien auch kindersicher verschlossen sind. Unter die Produkte fallen Waschmittel, Farben, Lacke, Bodenpflegemittel und Haarshampoo. Mitarbeiter der Gewerbeaufsicht überprüften unter anderem Geschäfte in Trier, Koblenz und Idar-Oberstein. Das Ergebnis ist ernüchternd: 23 Prozent der Produkte wurden als nicht kindergesichert eingestuft, bei einem Prozent der untersuchten Produkte gab es gar keine Kindersicherung. Mit anderen Worten: Die Kinder hätten die Behälter problemlos öffnen und den gefährlichen Inhalt trinken können. Auf fünf Prozent der Verpackungen fehlte ein Warnhinweis. Die Gewerbeaufsicht veranlasste, dass die beanstandeten Produkte sofort aus dem Handel genommen werden. Die SGD rät, Haushalts-chemikalien so aufzubewahren, dass sie erst gar nicht in Kinderhände gelangen können. Informationen gibt es bei der Gewerbeaufsicht Trier, Telefon 0651/ 46010.

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