Letzte Worte

Für mehr als 20 Landtagsabgeordnete war die 111. Sitzung des Parlaments am Freitag auch definitiv die letzte. Sie kandidieren nicht mehr bei der Wahl am 26. März - und der Landtag wird erst wieder zu seiner dann konstituierenden Sitzung in der neuen Wahlperiode am 18. Mai zusammenkommen. d Für den Mainzer SPD-Mann Klaus Hammer (63) war es wenigstens tröstlich, in der Fastnachtshochburg mit der 111. Sitzung den Abschied nach 19 Jahren Landtag einzuläuten.

Lang anhaltender Beifall aller Fraktionen begleitete CDU-Urgestein Georg Gölter (67) zum Platz, nachdem er seine letzte Parlamentsrede gehalten hatte. Die geschliffenen, stets kenntnisreichen und meist auch nachdenklichen Reden des früheren Kultusministers waren selbst bei jungen Grünen hoch geachtet. "Bei Gölter lohnt es sich immer zuzuhören", bekundete sein Kollege Nils Wiechmann (29) große Anerkennung. d Einen letzten Anlauf in seinem jahrzehntelangen Kampf für den ländlichen Raum unternahm CDU-Fraktionsvize Dieter Schmitt (61). Dem Landwirtschaftsmeister aus dem Saargau wurde zwar nach seiner Rede viel persönlicher Respekt bezeugt. Doch sein Parlamentsantrag, eine Art politisches Vermächtnis, fand außerhalb der Union keinerlei Zustimmung. Nach 21 Jahren im Parlament nahm's Schmitt gefasst. SPD-Sozialexperte Günter Rösch (62) hatte nach vielen Reden in den letzten 19 Jahren keine Ambitionen mehr, ein Schlussplädoyer zu halten. "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold", so die Erkenntnis des Moselaners am Ende seiner Parlamentarier-Laufbahn. d Das letzte Mal Regie führte nach fast 27 Jahren Mitgliedschaft im hohen Hause Landtagspräsident Christoph Grimm (62), bevor die Volksvertreter zumindest teilweise in Abschiedsstimmung in den Wahlkampf entlassen wurden. d Einen stimmungsvollen "Sitzungs-Nachschlag" gibt es gleichwohl noch: Am Mittwoch vor Altweiber-Donnerstag steht traditionell die Landtagsfastnacht auf der Tagesordnung. Das Motto in diesem Jahr: Grimms Märchen.

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