Zur neuen Festlegung der Grenzwerte für die vier Reaktoren der Nuklearzentrale Cattenom wird eine Enquête publique (zu deutsch etwa: ein Planoffenlegungsverfahren) gestartet. Die Einwohner im Umkreis des Kernkraftwerks sowie im deutsch-luxemburgischen Grenzraum dürfen Einblick in die Unterlagen nehmen und können eventuell Einsprüche einlegen. Insgesamt sollen die Grenzwerte, über die sogar vor dem Europäischen Gerichtshof gestritten worden war, erheblich gesenkt werden. Zu ihrer ersten Sitzung wird die dreiköpfige Enquête-Kommission, die vom Straßburger Verwaltungsgericht bestellt wurde, am heutigen Montag zusammentreten, und zwar von elf bis 13 Uhr im Rathaus von Cattenom. Hier hat die Öffentlichkeit Gelegenheit, die vier Aktenordner der Planoffenlegung zu studieren und ihre Fragen an die Kommission und deren Präsidentin Catherine Stroebélé aus Straßburg zu richten. Am Montagnachmittag ist von 14 bis 16 Uhr eine Sitzung im Nachbarort Hettange-Grande anberaumt. In Grenznähe sind am Mittwoch, 3. September, gleich zwei Kommissions-Termine vorgesehen, von zwölf bis 14 Uhr in Sierck-les-Bains und von 15 bis 17 Uhr in Apach. Daneben hat die Öffentlichkeit die Möglichkeit, zwischen dem 25. August und dem 30. September die Unterlagen in den Rathäusern von 44 Gemeinden, die im Umkreis von zehn Kilometern um das Kernkraftwerk liegen, zu studieren, und zwar von Apach bis Yutz oder von Montenach bis Zoufftgen. Kommissions-Präsidentin Stroebélé geht davon aus, dass sich auch die deutschen Nachbarn stark für die Enquête interessieren. Für sie werde bei den Sitzungen der Kommission eine Zusammenfassung in deutscher Sprache bereit gehalten. Anregungen oder Fragen seien an das Rathaus von Cattenom oder an die E-Mail-Adresse commune-de-cattenom@wanadoo.fr zu richten, so Präsidentin Stroebélé.