Neues Futter für die Flimmerkiste

DVB-T: Was ist das, wie funktioniert es, was kostet es, wer hat was davon? Der TV beantwortet 13 Fragen zum Thema "Überall-Fernsehen", das Ende November zwischen Prüm und Saarburg gestartet wird.

Was ist DVB-T?

DVB-T (Digital Video Broadcasting - Terrestrial) ist das digitale Antennenfernsehen. Es ist wie DVB-S für die digitale Satellitenübertragung und DVB-C für die digitale Kabelübertragung ein internationaler Übertragungsstandard für das digitale Fernsehen.

Wen betrifft die DVB-T-Umstellung?

Die Umstellung betrifft alle Haushalte, die in den DVB-T-Regionen ihre Fernsehprogramme nicht über Kabel oder Satellit, sondern über eine Dach- oder Zimmerantenne empfangen.

Was hat der Kabel- oder Satelliten-Zuschauer von DVB-T?

DVB-T eignet sich auch für Zweit- oder Drittgeräte, da kein fester Antennenanschluss in der Wand erforderlich ist. Außerdem bietet DVB-T portablen Empfang auf Handys, Laptops oder Bordcomputern im Auto.

Gibt es innerhalb der DVB-T-Regionen jetzt nur noch digitales Antennenfernsehen?

Ja. Die öffentlich-rechtlichen Sender - Das Erste, das ZDF und die Landesrundfunkanstalten - haben ihre analoge terrestrische Verbreitung in den Regionen eingestellt und senden in Zukunft nur noch digital.

Dürfen die öffentlich-rechtlichen Programmanbieter die analoge Antennenversorgung zugunsten der digitalen Versorgung einstellen?

Ja, das ist im siebten Rundfunkänderungs-Staatsvertrag eindeutig geregelt.

Welche Programme kann ich empfangen?

Nachdem drei Sender in Trier, Saarburg und Daun mit der Ausstrahlung im November begonnen haben, werden diese Programme voraussichtlich empfangbar sein: Das Erste, ZDF inklusive Doku- und Infokanal, Arte, Phoenix und die Regionalen SWR, WDR, Hessischer und Bayerischer Rundfunk. Langfristig soll die Zahl der Programmplätze auf 32 erhöht werden. Dem Zuschauer sollen zukünftig auch Datendienste und multimediale Anwendungen aus den Bereichen Information, Kultur und Unterhaltung wie der ZDF-Digitext, multimediale Stadtführer oder auch Business-Channels zur Verfügung stehen.

Was benötigt man für den Empfang von DVB-T?

Neben einer Antenne ist ein DVB-T-Empfangsgerät, die um die 90 Euro teure Set-Top-Box, für jeden Fernseher nötig. Manche modernen Fernsehgeräte verfügen aber bereits über einen eingebauten DVB-T Empfänger.

Wo stelle ich meine Zimmerantenne auf?

Die beste Position der Zimmerantenne lässt sich nicht vorhersagen. Der DVB-T-Zuschauer muss experimentieren und mehrere Positionen ausprobieren. Dabei sollte er die Antenne nur sehr langsam bewegen.

Was mache ich mit meinem Videorekorder?

Man kann das DVB-T- Empfangsgerät auch an den Videorekorder anschließen und wie bisher Sendungen aufzeichnen. Gleichzeitiges Aufzeichnen und Sehen unterschiedlicher Programme über ein- und dasselbe Empfangsgerät ist - wie beim digitalen Satelliten- oder Kabelempfang - allerdings nur mit DVB-T-Empfangsgeräten möglich, die über zwei Empfänger verfügen, so genannte "Twin-Empfänger".

Bietet DVB-T auch Videotext?

Videotext wird übertragen und von den meisten DVB-T-Geräten aufbereitet.

Wird Dolby Digital ausgestrahlt?

Ja. Einige Programmanbieter strahlen auch Sendungen mit Dolby Digital Ton aus. Zum Empfang wird allerdings ein DVB-T-Empfänger mit einem digitalen Audioausgang benötigt. Dieser wird mit dem digitalen Eingang (koaxial oder optisch) des Dolby Digital Receivers oder der Dolby Digital Anlage verbunden.

Welche Kosten entstehen, wenn ich DVB-T empfangen möchte?

DVB-T-Empfangsgeräte sind für unter 50 Euro, die Antenne ab zehn Euro im Fachhandel erhältlich. Weitere Kosten entstehen nicht, Rundfunkgebühren sind aber weiter an die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) zu zahlen.

Wie finanzieren sich die DVB-T Projekte?

Die Kosten werden gemeinschaftlich von den Projektpartnern getragen.

Dazu gehören öffentlich-rechtliche Sender, die Landesmedienanstalten sowie als assoziierter Partner die T-Systems International als einer der Netzbetreiber.

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