Rat der Schriftgelehrten

MAINZ. (win) Ein "Rat für die deutsche Rechtschreibung" soll in den nächsten fünf Jahren die Sprachentwicklung beobachten und einen Bericht vorlegen. Über den Rat wollen die Kultusminister auch Kritiker der Rechtschreibreform in mögliche Neuerungen einbinden.

Die Weiterentwicklung der Sprache soll nach Übereinkunft der Kultusministerkonferenz (KMK) von einem "Rat für deutsche Rechtschreibung" verfolgt werden. Wie der Rat, der an die Stelle der Zwischenstaatlichen Kommission tritt, zusammengesetzt ist und welche konkreten Befugnisse er haben wird, soll allerdings erst bis Jahresende in Abstimmung mit Österreich, der Schweiz und Liechtenstein geklärt werden. Die KMK bestätigte nach Angaben ihrer Präsidentin Doris Ahnen einstimmig die Rechtschreibreform mit wenigen aktuellen Änderungen. Endgültig beschlossen wurde von der KMK die Gründung eines "Instituts zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen", das an der Humboldt-Universität in Berlin angesiedelt wird. Das Institut soll länderübergreifend unter anderem die für einzelne Schularten bereits eingeführten Bildungsstandards überprüfen und weiterentwickeln. Die Einrichtung war eine Konsequenz aus dem schlechten deutschen Abschneiden bei der Pisa-Studie. Die Kultusminister haben sich zudem darauf verständigt, dass besonders begabte Schüler künftig die Möglichkeit erhalten, ohne förmliche Zulassung als Frühstudierende bereits Lehrveranstaltungen der Hochschulen zu besuchen. Studien- und Prüfungsleistungen werden bei einem späteren Studium anerkannt. Die Studienzeit kann sich dann entsprechend verkürzen.

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