Regen, Strom und Demokratie

TRIER. Zum zweiten Mal laden Universität und Fachhochschule Trier im Sommer zur Kinder-Uni ein. Veranstaltungen zu technischen und naturwissenschaftlichen Themen, aber auch abstrakte Diskussionsrunden stehen auf dem Programm.

Ein bisschen erinnert er ja schon an einen Staubsauger – aber er kann wesentlich mehr. Robert, der rollende Roboter der Fachhochschule (FH) Trier war einer der Stars der Aktion Kinder-Uni im vergangenen Sommer. Zum Durchqueren eines Labyrinths trat er auf seinen drei Rollen gegen Kinder mit verbundenen Augen an. Meistens waren die Kinder schneller als der Roboter. Im Sommer geht der Wettkampf mit Robert in die zweite Runde: Wieder präsentieren Universität und Fachhochschule eine Reihe von Veranstaltungen für sieben- bis 14-Jährige. "Luft essen und satt werden", heißt eine der Veranstaltungen an der FH. Es geht um aufgeschäumte Lebensmittel, von Brot, das Luftblasen enthält, bis zu Schokoküssen. "Wie funktioniert Strom?" heißt eine andere Veranstaltung aus dem Fachbereich Elektrotechnik. Praxisnah sind zahlreiche Veranstaltungen des Fachbereichs Geowissenschaften der Universität Trier: "Die Wüsten sind trocken – wir lassen es regnen", heißt ein Kurs, "Chemischen Elementen auf der Spur" ein anderer. Abstrakter geht es an der Uni bei einigen Vorlesungen zu: "Was ist eigentlich Recht?", fragt ein Jura-Professor, "Warum haben wir Angst vor Fremden?" ein Soziologe. Auch der Frage "Was ist Demokratie", können sich die Kinder widmen. Der Trierische Volksfreund beteiligt sich an dem Projekt Kinder-Uni mit einem Vortrag: Am 8. Juli geht TV-Redakteur Dieter Lintz an der Universität der Frage nach, wie eine regionale Tageszeitung funktioniert. Zum ersten Mal bietet die Fachhochschule in diesem Jahr zwei Veranstaltungen am Standort Birkenfeld an. Dort müssen die Eltern ihre Kinder selbst hinbringen; viele bleiben dann auch zu den Veranstaltungen. "In den Eltern haben wir genauso interessierte Zuhörer wie in den Kindern", sagte Fachhochschul-Präsident Professor Bert Hofmann bei der Vorstellung des Programms. Ihm ist der von den Veranstaltungen ausgehende Werbeeffekt für die Trierer Hochschulen sehr recht. Universitäts-Präsident Professor Peter Schwenkmezger hofft, über die Kinder-Uni die Bindung zwischen Stadt und Universität zu stärken: "Die Hochschulen haben eine Bringschuld, sie müssen darstellen, was sie machen." Darüber hinaus soll die Kinder-Uni für ein Studium werben. "Die Kinder sind die zukünftigen Abnehmer der Leistungen von Hochschulen", sagte Schwenkmezger. Im vergangenen Jahr war die Kinder-Uni sehr erfolgreich: Rund 1000 Kinder besuchten Vorlesungen, Workshops und Exkursionen an der Universität, etwa 600 an der Fachhochschule. Auch in diesem Jahr ist der Andrang groß. Über 300 Anmeldungen liegen nach Auskunft der Organisatoren schon vor, neun der rund 60 Veranstaltungen sind bereits ausgebucht. Die Kinder-Uni Trier ist Teil des Projekts Kinder-Uni Rheinland-Pfalz. Unterstützt wird die Kinder-Uni Trier vom Wissenschaftsministerium, von der Nikolaus-Koch-Stiftung und vom Freundeskreis der Universität Trier. Weitere Infos bei Dietmar Bier von der Fachhochschule Trier, Telefon 0651/8103-598, E-Mail d.bier@fh-trier.de und bei Nicol Ettelbrück von der Universität Trier, Telefon 0651/201-2819, E-Mail kinderuni@uni-trier.de. Ständig aktualisierte Programme und Anmeldeformulare finden sich auch im Internet: Für die Fachhochschule unter www.fh-trier.de/go/kinderuni, für die Universität unter uni-trier.de/kinderuni. Wir zeigen die Kinder-Studenten! Schicken Sie uns ein Digitalbild aus der Vorlesung Ihres Kindes über http://www.intrinet.de/kinderuni/. Wir zeigen alle eingeschickten Bilder im großen Kinder-Uni-Special im Intrinet.

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