Schleusen für große Pötte gesperrt

TRIER. Die großen Kammern der Mosel- und Saarschleusen sind wegen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten von heute an bis voraussichtlich zum 14. Juni außer Betrieb. Große Schiffe können die Flüsse damit nicht durchgehend befahren. Die Sperrung erfolgt regelmäßig einmal im Jahr.

Wer am Montag den Schifffahrtsverkehr auf der Mosel aufmerksam beobachtete, stellte deutlich weniger Betrieb als üblich auf dem Fluss fest. Der Grund: Schon lange sind den Schifffahrtsverbänden die regelmäßig wiederkehrenden Schleusensperrungen bekannt. Um nicht für eine Woche ungewollt zwischen zwei gesperrten Schleusen festzuhängen, kalkulieren die meisten Unternehmen die Sperrzeiten langfristig ein. Ab Dienstagmorgen, 0 Uhr, sind alle zwölf Moselschleusen auf deutscher Seite wegen alljährlicher Wartungs- und Reperaturarbeiten außer Betrieb genommen. Betroffen sind in Abstimmung mit Frankreich, Luxemburg und dem Saarland auch Moselschleusen auf französischer Seite sowie Saarschleusen. Im Bereich des Wasser- und Schifffahrtsamtes Trier werden die Schiffschleusen Zeltingen, Wintrich, Detzem, Trier, Grevenmacher und Stadtbredimus für eine Woche geschlossen. Im Gebiet des Wasser- und Schifffahrtsamtes Koblenz sind die Schleusen Enkirch, St. Aldegund, Fankel, Müden, Lehmen und Koblenz (große Schleusenkammer) gesperrt. An der Saar werden die großen Schifffahrtsschleusen in Kanzem und Rehlingen (Vorarbeiten für den Torwechsel im Jahr 2006) außer Betrieb genommen. Für die Fahrgast- und Sportbootschifffahrt stehen an der Saar allerdings die kleinen Schiffschleusen zur Verfügung. Mit einer Ausnahme: Die mit 14,50 Metern höchste Kleinschifffahrtsschleuse der Saar wird wegen einer Bauwerk-Inspektion komplett leergepumpt. Kleine Schiffe können dort aber die nicht gesperrte große Schleuse benutzen. Auch an der Mosel können Schiffe mit einer Länge von maximal 18 Meter Länge und 3,50 Meter Breite die kleinen Sportbootschleusen benutzen. Dies gilt nur eingeschränkt in den Bootsschleusen Enkirch und St. Aldegund, da in der Stauhaltung St. Aldegund im Zeitraum der Schleusensperrungen der Wasserspiegel um einen Meter abgesenkt wird. Die Saarschleusen sind 18 Jahre alt und weisen Abnutzungen an Stahlwasserbauanlagen auf. Die Moselschleusen sind mehr als 40 Jahre alt, aber in einem "verhältnismäßig guten Zustand", sagt Ralph Nettekoven, Sachbereichsleiter für Bau und Unterhaltung im Wasser- und Schifffahrtsamt Trier. Bevor ein akutes Versagen der Betriebe eintrete, würden Tore, Ausrüstungen und Beton inspiziert. Die Schleusen unterliegen beträchtlichen Abnutzungen. 13 000 Fahrzeuge jährlich passieren, gegebenenfalls zu zweit, beispielsweise die Schleuse Trier - rund 40 innerhalb von 24 Stunden. Um die Instandsetzungsarbeiten in einer Woche zu bewältigen, wird bei den Hauptmaßnahmen rund um die Uhr im Zweischichtbetrieb gearbeitet.

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