Sozialarbeit verbessert Schulklima

MAINZ. (win) Soziale Brennpunkte, schwierige Kinder, hoher Ausländeranteil: Die Hauptschule kämpft mit vielen Problemen. Der Einsatz von Schul-Sozialarbeitern verbessert das Schulklima deutlich, sagt Bildungsministerin Doris Ahnen.

Insgesamt 30 Sozialarbeiter setzt Rheinland-Pfalz inzwischen an landesweit 40 Schulen ein, um meist ein breites Spektrum von Schwierigkeiten zwischen Schülergruppen oder von einzelnen Schülern in den Griff zu bekommen. Gesellschaftliche und soziale Probleme verlagern sich seit Jahren zunehmend in die Schule, belasten erheblich den alltäglichen Betrieb und führen zu gestiegenen Ansprüchen und Anforderungen vor allem an Hauptschulen und ihre Lehrer. "In allen Schulen, in denen Sozialarbeiter aktiv sind, hat sich das Schulklima positiv verändert", unterstreicht Bildungsministerin Doris Ahnen am Rande einer Fachkonferenz in Mainz. Das erste Projekt wurde 1994 an der Barbarossa-Hauptschule in Kaiserslautern gestartet und hat sich nach ihren Angaben zu einem sehr erfolgreichen Kooperationsmodell von Schule und Jugendhilfe entwickelt.Nach ersten Vorbehalten positive Resonanz

Alle Rückmeldungen von Schulen und Sozialarbeitern zeigten eine uneingeschränkte Unterstützung der Arbeit. Angesichts früherer Vorbehalte bei einigen Schulen gegen eine intensive Kooperation mit der Jugendhilfe wertet sie die positive Resonanz als großen Erfolg. Das Programm "Schulsozialarbeit an Hauptschulen" trägt nach Ahnens Angaben mit dazu bei, die oftmals gegenseitige Zuweisung von Verantwortung aufzulösen. Die Jugendhilfe bringe sozialpädagogische Fachkenntnis in die Schule ein und berate individuell bei persönlichen Problemen. Zudem gebe es Angebote auch für Gruppen innerhalb und außerhalb des eigentlichen Unterrichts bis hin zur Freizeitgestaltung. Dazu komme oft eine intensive Elternarbeit, um auch im privaten Bereich Unterstützung zu mobilisieren. Die Situation an Hauptschulen will Ahnen keineswegs schönreden: Die Situation sei schwierig, der Problemdruck am größten. Doch nach Überzeugung der Ministerin wird dort auch eine "hervorragende pädagogische Arbeit" geleistet. Die Hauptschulen hätten in den vergangenen Jahren ihre Angebote überdurchschnittlich ausgeweitet und sind laut Ahnen nicht zufällig Schwerpunkt beim Ausbau der Ganztagsschulen.

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