Stadt in der Stadt

BITBURG. (har) Militär prägt seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts das Stadtbild Bitburgs. Mit der Aufgabe der Housing werden 76 Hektar in der Innenstadt zu Konversionsfläche.

Das Militär hat in Bitburg eine lange Geschichte. Diese wird mit der Aufgabe der Housing zu Ende gehen. Nach der Aufgabe des römischen Kastells dauerte es bis in die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, ehe wieder Soldaten ihren Stützpunkt in der Eifeler Stadt errichteten. Auf rund zehn Hektar am damaligen Stadtrand ließ die Wehrmacht Kasernen errichten. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen Luxemburger das Areal. Zwischen 1945 und 1955 war Bitburg ein wichtiger Standort der Armee aus dem Großherzogtum. 1951 begannen Franzosen einen Flugplatz zu errichten, den die US Air-Force ab dem 1. September 1952 nutzte. Bis zur Schließung des US-Stützpunktes am 30. September 1994 entwickelte sich in unmittelbarer Nähe der Basis eine weitläufige Militärstadt auf einer Fläche von rund 72 Hektar. Diese wird seit dem Abzug der Amerikaner aus Bitburg von Spangdahlem aus verwaltet und besteht aus mehreren Bereichen. Diese 72 Hektar entsprechen der Fläche von rund 92 Fußballfeldern. Der Bereich mit dem Einkaufszentrum (P-X-Laden) im heutigen Bitburger Gewerbegebiet "Auf Merlick" ist ein eher kleines Stück USA inmitten der Eifel. Eine weitere Air-Force-Liegenschaft ist das Gebiet der ehemaligen französische Kaserne - hierbei handelt es sich um die Wehrmachtsbauten. Es umfasst gut zehn Hektar. Den größten Raum nimmt der Housing-Bereich ein, der in den 50ern errichtet wurde. Die durch hohe Zäune hermetisch von der Außenwelt abgeschottete US-Wohnsiedlung erstreckt sich auf 65 Hektar. 50 Doppelblocks mit jeweils 24 Wohnungen bieten Raum für immer weniger Militärs und Angehörige. Insgesamt 1203 Wohnungen bilden eine kleine Stadt in der Stadt. Die Stadt und die Gewerbegebiete der Kommune umschließen beide Liegenschaften. Die Autarkie sichern sich die Amerikaner durch eine nahezu komplette Infrastruktur, die für die rund 2800 US-Amerikaner - bis Ende der 90er Jahre waren es noch 5000 - vorgehalten wird. Vorhanden sind neben dem Warenhaus unter anderem ein Kino, ein Kindergarten, Sportanlagen, Hospital, Tankstelle sowie Grund-, Mittelschule und Highschool.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort