Steigende Temperaturen verändern Wald- und Weinbau in der Region

Trier · Es wird viel wärmer in der Region, sagt ein Umweltforscher der Uni Trier. Im Moseltal, aber auch in den Höhenlagen müssen sich die Menschen auf längere, trockenere Sommer einstellen. Der Weinbau und die Forstwirtschaft dürften sich stark verändern.

Der Klimawandel wird die Umweltbedingungen stark verändern, sagt der Trierer Professor Günther Heinemann. "Die Durchschnittstemperatur in der Region Trier wird sich bis zum Jahr 2100 um vier bis fünf Grad erhöhen", berichtet der Trierer Umweltmeteorologe anlässlich des ersten Trierer Waldforums am Freitag.

"Es wird im Sommer weniger Niederschläge und häufigere und längere Trockenperioden geben. Im Winter wird es dagegen häufiger und stärker regnen", sagt der Klimaforscher. Für die Fichte, die wirtschaftlich am stärksten genutzte Baumart in Rheinland-Pfalz, könnten stärkere sommerliche Trockenperioden das Aus bedeuten. Denn die Fichte wurzelt flach, der Baum würde zu schlecht mit Wasser versorgt.

Die Forstämter stellen deshalb ihre Waldbestände bereits um: "In den nächsten zehn bis 15 Jahren werden wir fast alle Fichtenbestände, die jünger als 100 Jahre sind, mit heimischen Buchen unterpflanzen", sagt Triers Forstamtsleiter Gundolf Bartmann. Binnen 100 Jahren soll so der Fichtenbestand nahezu ausgetauscht sein. Die Fichte, wichtigste Baumsorte für die Holzwirtschaft, soll langfristig durch Douglasienanpflanzungen ersetzt werden.

Auch Winzer müssten bei einer deutlichen Klimaerwärmung anders arbeiten. "Grundsätzlich können sich die Winzer auf die geänderten klimatischen Bedingungen einstellen, zum Beispiel auch mit Rebsorten wie dem Shiraz, für den es bislang an der Mosel zu kalt war", sagt Wilfried Zipse, Leiter der Fachgruppe Weinbau beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Bernkastel-Kues. "Der Wirtschaftsfaktor Weinbau ist an der Mosel von daher nicht gefährdet."

In Trier betrat mit Ulrike Höfgen erstmals eine grüne Landesumweltministerin das Podium, um ihr Konzept für die heimische Waldwirtschaft vorzustellen. Dabei ging es auch um das Vorhaben, zwei Prozent der Waldfläche für neue Windkraftanlagen freizugeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort