Totschlag in Konz: Prozess beginnt

TRIER/KONZ. (DiL) Wegen Totschlags im Zustand verminderter Schuldfähigkeit muss sich ab heute ein 46-jähriger Trierer vor dem Schwurgericht verantworten. Die Anklage wirft ihm vor, im April 2004 einen 64-jährigen Mann in Konz-Karthaus mit einer Schere erstochen und anschließend den Leichnam angezündet zu haben, um die Spuren der Tat zu verdecken.

Laut Anklageschrift hätten sich Täter und Opfer "aus der örtlichen Trinkerszene" gekannt. Der exakte Verlauf der Tat liegt aber trotz intensiver Ermittlungen der Polizei weiter im Dunkeln. Der Angeklagte habe gegen 0.30 Uhr in der Tatnacht durch lautes Rufen Einlass in die Wohnung des Opfers am Karthäuser Bahnhof erbeten - und wohl auch freiwillig erhalten. Wie es zu der Tat kam, ist laut Staatsanwaltschaft "nicht abschließend geklärt". Die Ankläger sind aber sicher, dass der Angeklagte "in Tötungsabsicht" gehandelt hat. Sie stützen sich dabei teilweise auf seine eigenen Aussagen, die aber nach Einschätzung seines Verteidigers "schwer verwertbar" seien, da ihm "die Worte mehr oder weniger in den Mund gelegt wurden". Inzwischen bestreitet der Mann die Tat. Weil bislang so viel im Unklaren blieb, schied eine Anklage wegen Mordes aus. Zudem geht die Anklage aufgrund langjähriger Alkoholabhängigkeit des Angeklagten von verminderter Zurechnungsfähigkeit aus. Das Verfahren, das auf fünf Tage terminiert ist, beginnt heute um 9 Uhr.

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