ZUR PERSON

Lea Ackermann In Afrika zu leben und zu arbeiten - das war schon immer der größte Traum von Schwester Lea Ackermann. Doch als junge Frau sah es weder so aus als würde sie nach Afrika gehen noch in ein Kloster. Zuerst machte sie in ihrer saarländischen Heimatstadt Völklingen eine Banklehre. "Doch die Abenteurerin in mir wollte mehr", erinnert sich die mittlerweile 66-Jährige. Nach der Banklehre verließ sie das Saarland, um in der Auslandsfiliale ihres Arbeitgebers in Paris zu arbeiten. "Immer nur mit Papier zu arbeiten, das hat mir auf Dauer keinen Spaß gemacht und mich auch nicht ausgefüllt." Lea Ackermann wollte mit Menschen zusammen sein und vor Ort sein, wo etwas geschieht. Mit 23 Jahren kündigte Ackermann ihren Bankjob und trat dem Orden der "Weißen Schwestern" bei, der seinen Hauptsitz in Trier hat. "Sicher war ich ein frommes Mädchen, aber das Wichtigste war für mich, dass ich etwas Wertvolles aus meinem Leben mache und etwas erlebe", erklärt sie. Den Missionsorden der "Weißen Schwestern" wählte sie sehr gezielt aus, "weil dort jede Schwester nach Afrika geschickt wird". Ein Leben als Schwester in Deutschland schien ihr dagegen nicht attraktiv. Nach einem zweijährigen Noviziat in Trier studierte Lea Ackermann in Toulouse und München und wurde Lehrerin. Dann endlich durfte sie nach Afrika. Ihr Orden schickte sie nach Ruanda. Dort bildete sie Lehrerinnen aus und leitete eine Mädchenschule. Anschließend kehrte sie nach Deutschland zurück, studierte in München Erziehungswissenschaften und promovierte in diesem Bereich. Als Schwester Doktor Lea Ackermann arbeitete sie anschließend drei Jahre in Mombasa/Kenia, wo sie "Solwodi" gründete. Mittlerweile hat Schwester Lea für ihr Engagement zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Sie ist Trägerin des Bundesverdienstkreuzes. Und 1997 wurde Lea Ackermann zur "Frau Europas" gekürt. (dj)

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