Regionale Unternehmer warnen vor Aus für den Hochmoselübergang
Mainz/Trier · Jubel auf der einen, Sorgenfalten auf der anderen Seite: Der von SPD und Grünen in Mainz beschlossene vorläufige Baustopp bei der B 50.neu und beim Hochmoselübergang stößt auf unterschiedliche Reaktionen. Ein endgültiger Baustopp des 330-Millionen-Euro-Projekts würde viele Firmen empfindlich treffen.
Welche Baustellen beim Hochmoselübergang sind wie lange stillgelegt, welche Kosten verursacht das? Exakte Antworten auf solche Fragen kann zurzeit niemand geben, auch das zuständige Verkehrsministerium nicht. Eine Sprecherin sagt auf TV-Anfrage nur, man habe den Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Trier gebeten, auf die betroffenen Firmen zuzugehen und sie zu bitten, die Bauarbeiten einzustellen oder zu reduzieren. Dies werde für die Atmosphäre der Koalitionsgespräche zwischen SPD und Grünen "als sinnvoll erachtet". Beide Parteien hatten sich bei Sondierungsgesprächen auf eine Pause beim Bauprojekt verständigt.
Bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier sorgt das für Stirnrunzeln. "Wir rätseln noch, was genau Sache ist", sagt Hauptgeschäftsführer Arne Rössel. Würde das 330-Millionen-Euro-Projekt gestoppt, gebe das "Anlass zu allergrößter Sorge". Matthias Schwalbach von der Handwerkskammer (HWK) Trier verdeutlicht: "Wir brauchen den Hochmoselübergang. Er bindet die Eifel an den Hunsrück und die Rhein-Main-Region an und bringt unseren heimischen Firmen viele Aufträge."
IHK-Präsident Peter Adrian betont, ein Großteil der Arbeiten sei schon weit vorangeschritten. "Man muss befürchten, dass da ein Torso stehenbleibt." Regionale Landtagsabgeordnete der SPD machen klar, sie stünden weiter hinter dem Projekt. "Ich gehe davon aus, dass weitergebaut wird", sagt Bettina Brück aus Thalfang. Große Hoffnungen weckt der Baustopp beim Bund für Umwelt und Naturschutz. "Wir erwarten, dass uns die Zerstörung des Moselsporns und der Hochmoselübergang erspart bleiben", bekräftigt BUND-Landesvizechefin Heidelinde Weidemann.
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