1200-jähriges Bestehen: Schoden läuft sich warm fürs große Finale

Schoden · Die Schodener bereiten das große Finale zum 1200-jährigen Bestehen ihres Ortes (Kreis Trier-Saarburg) vor. Drei Tage lang wird gefeiert. Beim riesigen offenen Dorf geht es um Historisches, Kulinarisches und einen Kreativmarkt. Und für einen Tag wird Schoden sogar zur Saar-Weinmetropole.

 Sie alle helfen mit, das Schodener Jubiläumsfest zu organisieren. TV-Foto: Marion Maier

Sie alle helfen mit, das Schodener Jubiläumsfest zu organisieren. TV-Foto: Marion Maier

Foto: (h_sab )

Den 1200. Geburtstag ihres Ortes haben die Schodener generalstabsmäßig geplant. Bereits im vergangenen Jahr haben sie den Verein "1200 Jahre Schoden" gegründet, dessen Vorsitzender Ortsbürgermeister Andreas Pauly ist.

Zum Verein gehören immerhin rund 50 Mitglieder - bei aktuell 718 Einwohnern. Er hat bereits einiges auf die Beine gestellt. Los ging es mit der Rocknacht "1200 Volt" im April. Es folgte eine Reihe von Vorträgen und Wanderungen, die noch läuft, zu Themen wie archäologische Spuren der ersten Besiedlung, Anekdoten aus der Ortsgeschichte und Weinanbau. Andreas Paulys Fazit: "Diese Veranstaltungen sind richtig gut gelaufen. Zwischen 80 und 100 Besucher sind dorthin gekommen." Doch Schoden hat noch Großes vor: Das Festwochenende steigt vom 16. bis 18. September, der Vorbereitungs-Endspurt läuft. Das ist geplant:

Wein im Dutzend: In Schoden gibt es laut Ortsbürgermeister Pauly zwar nur noch einen Winzer, dennoch beginnt das Fest mit einer Weinveranstaltung. Am Freitagabend heißt es passend zu den zwölf Jahrhunderten Schoden "(W)Eindutzend". Zwölf Jungwinzer von der Saar stellen im Bürgerhaus und einem Zelt ihre Tropfen von 19 bis 22 Uhr an zwölf Ständen vor. Vorab wird ein Glas Sekt kredenzt. Fingerfood vom Foodtruck der Tastebrothers wird angeboten. Selbst gemachte Musik und Coversongs kommen von Herbst, der Band um Sängerin Rike Port aus Trierweiler.
Um 22 Uhr beginnt die Aftershowparty. Rüdiger Hausen warnt: "Wir haben an die 350 Plätze. Der Vorverkauf ist gut gestartet. Wer hin will, sollte nicht zu lange mit dem Kauf warten." Karten für 22 Euro gibt es im Gasthaus Bidinger in Schoden.

Treffen von Schodenern aus der ganzen Welt: Der Samstag ist ganz für die Schodener reserviert. Die Organisatoren laden zum Ehemaligen-Treffen ein. Pauly sagt: "200 ehemalige Schodener, die hier ihre Wurzeln haben, haben wir angeschrieben." Rüdiger Hausen ergänzt: "Wir haben versucht an alle zu denken, sind aber auch nicht an alle Adressen rangekommen."

Zusagen seien daraufhin nicht nur aus deutschen Landen, sondern auch aus Luxemburg, Italien und Lettland gekommen. Dekoriert wird mit jeder Menge alter Bilder. Das sorge sicherlich für Gesprächsstoff, meint Hausen. Ab 22 Uhr spielt die Cash-Family, eine Coverband mit einer Sängerin aus Schoden.

Das offene Dorf: Am Sonntag heißen die Schodener alle möglichen Besucher zur Mammutveranstaltung offenes Dorf ab 10.30 Uhr willkommen. In acht Aktionszonen geht es rund im Dorfkern. In der Bahnhofstraße wird altes Handwerk vorbestellt. Es wird geschmiedet und Schiefer bearbeitet. In einem alten Backofen wird Brot gebacken, das mit Hausmacher Blut- und Leberwurst sowie Käse vom Altfuchshof verkauft wird.

Am Dorfplatz bietet der Angelsportverein, über die Ortsgrenzen hinweg bekannt durch das Fischerfest, frisch zubereiteten Fisch an. In einer Weinstraße werden Weine von Saarwinzern und aus der Partnergemeinde St. Bris les Vineux in Burgund kredenzt. An der Kirche werden deren Geschichte und alte Bräuche vorgestellt. Zudem dreht sich dort ein altes Karussell.

An Station 5 steht die Natur im Mittelpunkt. Am Bienenlehrstand wird über die Honig produzierenden Insekten informiert. Der Naturpark Saar-Hunsrück wird in einer Ausstellung präsentiert. Auch das Forstamt ist vor Ort.
Benachbart geht es um Technik, besondere Technik. In einer Brennerei wird gezeigt, wie Schnaps hergestellt wird. Das Stauwehr kann besichtigt werden und ausnahmsweise auch mal das Turbinenhaus am Grund der Saar. Über den Ausbau der Saar wird in Bildern und Texten informiert und die VG-Werke zeigen das Pumpwerk Schodens verhindert, dass Schoden absinkt. In der Hauptstraße lädt ein großer Bauern- und Kreativmarkt mit etwa 30 Ständen zum Bummeln und Kaufen ein. Pauly verspricht: "Das ist kein Ramsch, das ist wirklich kreativ." Das Bürgerhaus ist in all dem Gewusel die zentrale Anlaufstelle mit Mittagstisch sowie Kaffee.Dort sowie an allen anderen Stationen wird es Angebote für Kinder geben. Aufgelockert wird das Programm mit Musik und Tanz, dargeboten von mehreren Gruppen, die umherziehen.Extra

So is(s)t Schoden: Zur Erinnerung an die 1200-Jahr-Feier haben die Schodener ein Kochbuch mit einer Auflage von 1000 Exemplaren gedruckt. Titel: "So is(s)t Schoden". Viele Frauen und wenige Männer haben Rezepte auf Hochdeutsch und Scheeder Platt aufgeschrieben, die sie gut finden und immer wieder zubereiten. Es geht um einheimische und internationale Küche, überlieferte Familienrezepte und Eigenkreationen - jeweils mit Bild der Autorin/des Autors. Auch Anekdoten aus der Schodener Chronik und Tipps vom sogenannten Schodener Kirmeskloos sind eingestreut. Der Kirmeskloos ist eine Strohfigur, die an Kirmes verbrannt wird und vermutlich an einen vagabundierenden Musikanten erinnern soll, der immer zum Fest erschien und irgendwann - vermutlich weil er starb - ausblieb und fehlte. Unterteilt ist die Rezeptsammlung in Vorspeisen, Hauptgerichte, Nachspeisen und Kuchen. Sie weckt Appetit und Neugierde mit Gerichten wie Popeye Palatschinken, Pastinaken-Walnuss-Suppe, Scheeder Gromper-Teerdisch, Marzipanmousse auf Himbeerspiegel und Friss-dich-dumm-Kuchen.
Gedenkmünze: Auch eine Gedenkmünze haben die Schodener zum Jubiläum prägen lassen. Sie besteht aus einer Zink legierung mit Feinsilber-Plattierung. Die eine Seite der Münze zeigt das Schodener Wappen, die andere den Schodener Bismarckturm. mai Münze und Kochbuch gibt es bei der Jubiläumsfeier zu kaufen oder auch beim Ortsbürgermeister und dem Verein 1200 Jahre. Mehr Infos unter www.schoden.de

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