30 Jahre Pflege und Hilfe

SAARBURG. Vor 30 Jahren eröffnete das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Sozialstation in Saarburg. Ambulante Alten- und Krankenpflege und die Unterstützung pflege- und hilfebedürftiger Menschen in der gewohnten häuslichen Umgebung haben sich die Mitarbeiter auf die Fahnen geschrieben.

Vier Krankenschwestern und eine Altenpflegerin betraten vor 30 Jahren Neuland, als sie mit der ambulanten Betreuung in der Alten- und Krankenpflege begannen. Eine von ihnen ist Ursula Müller. "Wir hatten zunächst keine Patienten", sagt die Krankenschwester, die 1992 die Leitung der Sozialstation übernommen hat, "wir haben erst einmal Aufbauarbeit geleistet, uns bei Ärzten, Gemeinden und anderen Institutionen vorgestellt." Mittlerweile sei die Sozialstation eine der notwendigsten und unverzichtbaren Einrichtungen in der Verbandsgemeinde, sagte das Mitglied des DRK-Kreisvorstandes, Leo Lauer, anlässlich des Jubiläumsfestes auf dem Boemundhof. Mit der Eingliederung des ambulanten psychiatrischen Pflegedienstes und des mobilen sozialen Dienstes als Modellprojekt stiegen nicht nur die Angebote, sondern auch die Anforderungen an die Mitarbeiter. Das Leistungsangebot geht mittlerweile von der Hilfe beim Einkaufen und der Hausarbeitshilfe über Besuchs- und Begleitdienste bis hin zur Familienpflege, bei der die Angehörigen Pflegebedürftiger entlastet werden. 24 Mitarbeiter sorgen derzeit für den reibungslosen Dienstablauf, darunter Krankenschwestern, Altenpfleger, Hauswirtschafterinnen und Zivildienstleistende. Hinzu kommen zwei Alten- und Krankenpflegeschülerinnen. Sie teilen sich sieben Pflegebezirke auf, wobei großer Wert auf feste Bezugspflegekräfte gelegt wird. Dabei gehören die gesamte Verbandsgemeinde Saarburg sowie einige Ortschaften der Verbandsgemeinde Kell zu ihrem Einzugsgebiet. Durchschnittlich 137 Patienten betreuten die Mitarbeiter im vergangenen Jahr und statteten knapp 40 000 Hausbesuche ab. Leo Lauer kritisierte die Einschränkungen in den Krankenkassenleistungen, die zu einer zunehmend kritischen Situation der Sozialstation in den vergangenen Jahren geführt hätten. "1996 erbrachten die Mitarbeiter noch gut 58 000 Leistungen wie Spritzen setzen, Verbände wechseln oder Medikamente verabreichen. Im vergangenen Jahr waren es nur noch knapp 40 000", sagte Lauer. Hinzu kämen der zunehmende Konkurrenzdruck und die Beschäftigung oftmals illegaler Haushaltshilfen aus Osteuropa, war aus dem Kreisvorstand zu hören. Allerdings sei die Sozialstation auch weiterhin Garant für qualifizierte Hilfe. Lauer: "Die Sozialstation ist eine an den Bedürfnissen orientierte Einrichtung, für deren Erhalt es sich zu kämpfen lohnt."

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