74 Hochwassergeschädigte erhalten Geld

TRIER. Beispielhafte Aktion: Die Verbandsgemeinde Trier-Land gibt öffentliche Mittel für die Beseitigung von Schäden an Privathäusern. Dies sei eine Selbstverständlichkeit, lautete der Tenor im VG-Rat.

Die Schäden, die das Januar-Hochwasser in der Verbandsgemeinde Trier-Land an Wohnhäusern hinterlassen hat, belaufen sich auf mehr als eine halbe Million Euro. Diese Zahl gab Beigeordneter Matthias Daleiden in der Sitzung des Verbandsgemeinderates bekannt. Betroffen waren 186 Gebäude. Die einzelnen Schadenshöhen differieren dabei sehr. Daleiden: "Von 300 bis 37 000 Euro." Auf Antrag von CDU und FWG wurde ein kommunales Hilfsprogramm aufgelegt (der TV berichtete). Bis zu 31. Januar hatten 74 Hochwassergeschädigte Anträge gestellt: 21 aus Kordel, 27 aus Langsur, 24 aus Ralingen und je einer aus Udelfangen und Zemmer. Die VG hilft ihnen mit insgesamt 39 000 Euro aus dem kommunalen Säckel. Dies sind Mittel, die im Jahr 2002 in verschiedenen Programmen (Dorferneuerung/Solar/Junge Familie) übrig geblieben waren. Jede der Antragsteller bekommt einen Zuschuss von 15 Prozent der Schadenshöhe, maximal aber nur 1000 Euro. Ursprünglich waren 20 Prozent, beziehungsweise 1500 Euro anvisiert. Weil die Zahl der Antragsteller zwischen dem 29. und 31. Januar aber sprunghaft gestiegen war (von 49 auf 74) wurde die Summe etwas reduziert. Aus den unverbrauchten Haushaltsmitteln des Jahres 2002 standen nach Auskunft von Matthias Daleiden zwar 50 000 Euro zur Verfügung. 10 000 Euro sollen, so auch der Wunsch der Fraktionen, jedoch in den 2003er-Etat überführt werden. Dort gebe es in diesem Jahr wahrscheinlich eine steigende Nachfrage nach solchen Mitteln, erläuterte der Beigeordnete. Die Ansätze lägen aber unter denen des Jahres 2002. "Wir setzen mit dieser Hilfsaktion ein Zeichen", sagte Karl-Heinrich Orth (CDU). "Ohne viel zu reden, sondern durch Handeln. Gleichzeitig müsse darauf gedrängt werden, an der Sauer einen zusätzlichen Pegel einzurichten. In diesem Ansinnen wurde auch in einem Antrag der SPD-Fraktion Rechnung getragen. Er sieht vor, dass die Rundfunksender sämtliche Pegel an der Sauer, auch die auf luxemburgischer Seite, und an der Kyll in ihren Hochwasseransagen aufnehmen. Die VG Trier-Land sei von Veränderungen in anderen Regionen (Flugplatz Bitburg, Autobahnbau) betroffen. Wegen der Versiegelung von Flächen auf den Höheschieße das Wasser noch schneller ins Tal. Solche Projekte seien wichtig für die Region. "Die Talgemeinden dürfen aber nicht leiden. Deshalb müssen Rückhaltebecken geschaffen werden", forderte Reuter. Dass die Verbandsgemeinde den Hochwassergeschädigten helfen müsse, stehe außer Frage, betonten die Sprecher der Fraktionen. Dies sei nur deshalb möglich, weil es noch Restmittel gebe. Irmgard Fürst (SPD) winkte sogar mit Zaunpfahl in Richtung Landesregierung: "Die Hilfsaktion ist selbstverständlich, auch weil das Land eine solche abgelehnt hat."

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