Achtung, Stolperfalle!

Eine Stolperfalle auf dem Buttermarkt will die Stadt Saarburg noch in diesem Monat entfernen. Wie auch an anderen Stellen in der Stadt hat sich dort eine Baumwurzel überdimensional Platz geschaffen und Pflaster und eine Eisenplatte angehoben.

Saarburg. "Sünden" aus der Vergangenheit reichen häufig bis in die Gegenwart hinein - beziehungsweise entpuppen sich erst in der Jetztzeit als solche. So ist es auch im Falle der Anpflanzungen in vielen Städten und Gemeinden. Der Saarburger Stadtbürgermeister Jürgen Dixius, im Hauptberuf Förster, kann davon ein Lied singen. An einigen Stellen in Wohn- und Hauptstraßen seien in der Vergangenheit für diese Standorte ungeeignete Bäume angepflanzt worden. "Das ist ein generelles Thema, das nicht alleine Saarburg betrifft", meint Dixius. "Man wollte Grün in die Stadt bringen, hat dabei jedoch nicht immer die richtige Auswahl getroffen." So gehörten in eine Wohnbebauung keine zu hoch und zu breit wachsenden Bäume. "Nadelbäume wie Fichten, Douglasien oder Lärchen, die 30 Meter hoch werden können, sollten in der Stadt tabu sein. Sie sind nicht nur wegen ihrer Höhe gefährlich, sondern vor allem wegen des Wurzelwerks, das sie bilden." Die Wurzeln breiteten sich über viele Jahre derart aus, dass sie Straßen-Pflaster oder Beläge auf privaten Grundstücken sprengen.Beispiele gebe es in Saarburg genügend. Erst im vergangenen Jahr hätten in der Saarstraße in Niederleuken zwei Linden gefällt werden müssen, die den Bürgersteig um 15 Zentimeter angehoben hatten. Dixius: "Das gesamte Wurzelwerk ist mit einem Bagger herausgeholt worden." Gehoben hat sich ebenfalls ein Großteil der Bordstein-Anlage an der Schiffsanlegestelle im Staden.Pflaster und Eisenplatte sind angehoben

Platanen, genauer gesagt, deren "Unterbau", haben dort ihr Unwesen getrieben. "Solange der Platz noch einigermaßen befahrbar ist, machen wir aus finanziellen Gründen an dieser Stelle vorerst nichts", sagt Dixius. Dringender Handlungsbedarf bestehe hingegen am Buttermarkt, kurz vor dem Brückchen unterhalb der Commerzbank. Dort seien Mitte der 80er Jahre japanische Zierbäume gepflanzt worden. Einer dieser Bäume hat sich unterirdisch so ausgebreitet, dass die Wurzeln keinen Platz mehr und den Weg an die Oberfläche gesucht haben. Ein dickes Wurzelstück hat das Pflaster angehoben sowie eine Eisenplatte, die den Baum einfasst. Für Fußgänger ist diese Stelle zur potenziellen Stolperfalle geworden - auch wenn nach Auskunft Dixius' bislang noch niemand gestürzt ist. Trotzdem soll vor Beginn der Touristen-Saison etwas geschehen. "Wir werden noch im Februar Mitarbeiter des städtischen Bauhofs das Pflaster aufheben lassen. Dann werden die Wurzeln gekappt, und das Pflaster wird neu gelegt." Keine ideale Lösung, wie Dixius betont: "Wenn die Wurzeln gekappt werden, bedeutet das für den Baum eine Schwächung. Er ist dann anfällig für Pilze." Wichtig sei, dass bei allen künftigen Pflanzungen darauf geachtet werde, dass geeignete Bäume ausgewählt würden. Beim Kreisel-Bau und den damit verbundenen neu gemachten Bordsteinen seien Strauch-Eichen gesetzt worden. "Die werden grün, aber nicht zu hoch und nicht zu breit."

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