Ärger über der Kirche

MANNEBACH. Für Ärger bei den Anwohnern sorgte in der Vergangenheit der geplante Endausbau der Schulstraße im Neubaugebiet "Ober der Kirch". Zusätzliche Bauaktivitäten im Bereich Straßenentwässerung könnten das Projekt teurer werden lassen als geplant. Doch eine Lösung ist in Sicht.

Bereits mehrfach hat sich der Gemeinderat Mannebach in seinen Sitzungen mit dem Thema "Schulstraße" befasst. Denn mit dem Endausbau des Verkehrsweges sollte ursprünglich schon im Frühjahr die Erschließung des Neubaugebiets "Ober der Kirch" in die letzte Phase gehen (der TV berichtete). Zufahrt nur durch Mulden möglich

Das Vorhaben hat jedoch in den vergangenen Monaten für Unmut bei den Anwohnern gesorgt. Die nämlich müssen die Baukosten zu 90 Prozent tragen. Das Problem: ZusätzlicheArbeiten im Bereich Straßenentwässerung könnten das Projekt teurer werden lassen als geplant. Im Zuge des Endausbaus soll ein Teil der Schulstraße mit drei Meter breiten Entwässerungsmulden für die Ableitung von Oberflächenwasser ausgerüstet werden. Die Zufahrt zu einigen Grundstücken ist nur durch diese Mulden möglich. Dann stellte sich jedoch heraus, dass es beim Durchqueren wegen der örtlichen Verhältnisse zumindest stellenweise zu Problemen kommen könnte. Für Abhilfe sollen deshalb Überfahrten sorgen, die den Durchfluss des Wassers ermöglichen - entweder Rasengitter mit einem darunter liegenden 200-Millimeter-Rohr oder so genannte Kastenrinnen. Allerdings ist die Kastenrinnen-Version teurer. Ursprünglich war die Rede von 30 000 Euro Mehraufwand. Das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro riet jedoch von dem preisgünstigeren Rasengitter ab, da das darunter liegende Rohr wegen seines geringen Durchmessers zur Verstopfung neige und zudem schwieriger zu reinigen sei. Damit war für die Mannebacher Ratsleute guter Rat teuer - zumal die Anwohner der Schulstraße ihre ablehnende Haltung gegenüber den kostenintensiveren Kastenrinnen am Ende schriftlich bekräftigten. Eine Anliegerversammlung mit Ortsbesichtigung Mitte März sollte zu einer Lösung führen. Dabei hat sich laut Ortsbürgermeister Manfred Arnoldi herausgestellt, dass - anders als angenommen - in der Mehrzahl der Fälle Autos auch ohne spezielle Baumaßnahmen die Mulden passieren können. Lediglich ein Belag aus Betonpflaster solle an diesen Stellen eingebaut werden. Entschärft haben dürfte sich die Situation allerdings auch dadurch, dass - anders als erwartet - die für die Straßenentwässerung zuständigen Verbandsgemeindewerke die Hälfte der Baukosten für den Pflasterbelag und für die vier notwendigen Überfahrungsbauten tragen. Um einer Lösung näher zu kommen, entschied sich der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung für einen vorläufigen Kompromiss: Beide Möglichkeiten, Rasengitter und Kastenrinnen, sollen in die Ausschreibung für den Endausbau einbezogen werden. Arnoldi: "Damit wir uns erst unmittelbar vor Vergabe der Bauleistungen, wenn die Preise definitiv feststehen, entscheiden müssen." Nach dem einstimmigen Beschluss merkte ein Ratsmitglied kritisch an: "Die Art, wie einige Anwohner aus dem Baugebiet mit den Ratsleuten umgegangen sind, die sich an Ort und Stelle über die Situation informieren wollten, war nicht akzeptabel." Offenbar hatten Anwohner ihrem Ärger über die gefürchteten Mehrkosten bei dieser Zusammenkunft Luft gemacht.Darüber hinaus beschloss der Gemeinderat, die Schulstraße im Zuge des Endausbaus mit gepflasterten Bürgersteigen auszustatten und auf eine Neuvermessung und Vermarkung zu verzichten.

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