Alter Kindergarten bald Heim für Senioren

Aus dem ehemaligen "Marienheim" wird der "Marienpark": Der Freudenburger Wolfgang Hammes hat das seit knapp einem Jahr leer stehende Gebäude des früheren Kindergartens gekauft und lässt es zum "Betreuten Wohnpark" umbauen. Ab Sommer 2008 sollen dort 18 Wohnungen bezugsfertig sein.

 Er baut das ehemalige Marienheim zum Marienpark um: der Freudenburger Wolfgang Hammes. Das kleine Foto zeigt das Gebäude früher.TV-Foto: Susanne Windfuhr

Er baut das ehemalige Marienheim zum Marienpark um: der Freudenburger Wolfgang Hammes. Das kleine Foto zeigt das Gebäude früher.TV-Foto: Susanne Windfuhr

Freudenburg. Wolfgang Hammes "traut sich was": Mehr als eine Millionen Euro nimmt der Freudenburger in die Hand, um das "Marienheim", in dem zuletzt der örtliche Kindergarten und in einem Teil des Hauses Spätaussiedler untergebracht waren, aus seinem vorübergehenden Dornröschenschlaf zu erwecken. Seit einem Jahr steht das Gebäude an der Mettlacherstraße leer. Nach den Sommerferien 2006 war der Kindergarten aus Platzgründen und wegen notwendiger Renovierungsarbeiten, deren geschätzte Kosten die Gemeindekasse gesprengt hätten, in den umgebauten Grund- und Hauptschultrakt umgezogen (der TV berichtete). Die Zukunft des stark sanierungsbedürftigen Gebäudes beschäftigte den Gemeinderat Freudenburg eine Weile. "Etwa ein halbes Jahr haben wir nach jemandem gesucht, der bereit ist, das Haus zu kaufen. Ich habe zahlungskräftige Geschäftsleute in Freudenburg, aber auch außerhalb angesprochen und einigen das Objekt gezeigt." Als ernsthafter Interessent für das Gebäude, dessen Verkaufswert Gödert von einem Gutachter-Ausschuss des Katasteramtes Trier hat schätzen lassen, sei einzig Wolfgang Hammes übrig geblieben, berichtet Bernd Gödert im Gespräch mit dem TV. Am 31. Januar hat Hammes unterschrieben, nachdem der Gemeinderat dem Konzept des Käufers in einer Sitzung Ende November mehrheitlich zugestimmt hatte. 18 alters- beziehungsweise behindertengerecht konzipierte Mietwohnungen in Größen zwischen 40 und 80 Quadratmetern werden nach Auskunft Hammes' in dem Gebäude entstehen. "Unser Ansatz ist, dass wir die bauliche Planung danach ausrichten, wie wir selbst auch gerne im Alter wohnen würden", sagt er. Wichtige Erfahrungen liefert dabei Ehefrau Wilma Hammes, die seit 1996 als gelernte Krankenschwester den privaten Pflegedienst "Humania" in Freudenburg leitet. "Wir achten beispielsweise auf elektrische Türen in ausreichender Breite, auf Haltegriffe und genügend Bewegungsfläche", sagt Wilma Hammes. "So gehören auch Waschmaschine und Trockner nicht ins Bad, weil sie die Pflegekräfte im Umgang mit den hilfebedürftigen Menschen in ihrer Bewegungsfreiheit zu stark einschränken." Im "Marienpark" soll es dafür ein extra Räumchen geben. Alle Wohnungen würden mit einem Notruf ausgestattet, der bei Betätigen in der Zentrale der Johanniter eingehe. Grundsätzlich sei der Wohnpark für ältere oder auch jüngere, in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen gedacht, die selbstständig in den eigenen vier Wänden zurechtkommen. "Wir werden jedoch einen Brötchen-, einen Einkaufs- und einen Fahrdienst und bei Bedarf auch einen warmen Mittagstisch organisieren", sagt Wilma Hammes. Die Pflege bedürftiger Personen sei über die 15 "Humania"-Mitarbeiter gesichert. "Wir werden im Haus auch ein Büro einrichten", plant Wilma Hammes. Der rund 4000 Quadratmeter große Grünbereich hinter dem Haus soll zu einem Park mit Rosenbeeten, Wegen und Bänken umgestaltet werden. Am Bedarf für ihr Objekt zweifeln die beiden nicht: "Ohne, dass wir bereits irgendwo etwas über den Marienpark veröffentlicht hätten, haben wir bereits jetzt vier feste Zusagen für Wohnungen", sagt Wolfgang Hammes. In zwei Wochen rechnet der gelernte Uhrmacher, der bis Dezember 2005 die "Saartalbahn" in Saarburg betrieben und sich danach in den Betrieb seiner Frau eingeklinkt hat, mit der Baugenehmigung. "In sechs Wochen würde ich gerne mit dem Dach anfangen, dann geht es an das Gebäude. Wir rechnen damit, dass die Wohnungen in einem Jahr bezugsfertig sind."

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