An erster Stelle steht der Glaube

TEMMELS. In seinem Heimatort und darüber hinaus ist er bekannt wie ein bunter Hund: Stefan Peters. Aufgrund seiner Größe "langer Steff" genannt, ist er immer dort zu finden, wo eine helfende Hand gebraucht wird - nicht zuletzt in der Kirche, denn Peters ist Küster von Temmels.

Wenn Stefan Peters lacht, ist das nicht ungewöhnlich. Er lacht gerne und viel - vielleicht ist das mit ein Grund, weshalb er bei den Bürgern von Temmels große Beliebtheit genießt. "Ich lege großen Wert auf ein gutes Verhältnis zu den Leuten", sagt der 46-Jährige. Möglicherweise war das ausschlaggebend, als er vor rund 16 Jahren in den Gemeinderat gewählt wurde. Seit 1989 ist die Stimme des groß gewachsenen Junggesellen in dem Gremium gefragt. "Ich möchte aktiv an der Entwicklung unseres Dorfes mitwirken", sagt er. Auch außerhalb des Gemeinderates ist Peters sehr aktiv. Der gelernte Schreiner ist Mitbegründer und Vorsitzender des örtlichen Heimat- und Verkehrsvereins. Einen Großteil seiner Freizeit opfert er für die Instandhaltung des Temmelser Schlosses. Peters sitzt seit 25 Jahren im Pfarrgemeinderat und ist inaktives Mitglied in allen übrigen Ortsvereinen. Im Hauptberuf arbeitet "Steff" als Gemeindearbeiter im Nachbarort Oberbillig. Kein Wunder also, dass für eine Partnerin wenig Zeit bleibe, wie er sagt. Auf die Frage, ob er sich jemals habe vorstellen können, auch woanders sesshaft zu werden, kommt prompt die Antwort: "Auf keinen Fall." Das, was der 46-Jährige schätzt, ist der Zusammenhalt in der noch intakten Dorfgemeinschaft. Deshalb lege er größten Wert darauf, auch Zugezogene ins Dorfleben einzubinden. "Notfalls gehe ich zu den Leuten klingeln, um zu fragen, ob sie Mitglied in einem Verein werden wollen." Bei alledem stehe sein Glaube an erster Stelle, betont Stefan Peters. Er gehe auch außerhalb der Gottesdienste oft zur Kirche, das sei ihm wichtig. Während der Messe ist er ohnehin dort zu finden. Seit 1988 ist Peters Küster der Gemeinde Temmels, und zwar "mit Leib und Seele". Schon als Kind habe er mit Bruder Elmar oft "Kirche" gespielt, wobei er die Rolle des Küsters übernommen habe. Bereits im Alter von 14 Jahren habe er Amtsvorgänger Matthias Müller regelmäßig bei der Arbeit geholfen und später auch das Spielen der Orgel erlernt. Ob er sich bei seinen vielfältigen Aktivitäten ab und zu eine Auszeit gönnt? "In der Fastenzeit lasse ich alles geruhsamer angehen." Während der 40 Tage schalte er bei allem einen Gang zurück.

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