Applaus für Schildbürgerstreiche

SAARBURG. Schilda kann überall sein, wissen vor allem die Erwachsenen. Etliche hundert Kinder haben diese Erkenntnis gewonnen durch das Stück "Bei uns in Schilda", das das Kindertheater in der Stadthalle Saarburg aufführte.

"Das hat viel Spaß gemacht, auch wenn ich nicht viel sagen musste", lautete die erste Reaktion von Dana Turbing (9 Jahre) aus Saarburg nach dem Theater von Kindern für Kinder unter dem Titel "Bei uns in Schilda". Mitspieler Tobias Hausen (9) aus Irsch und Jakob Matthias Grüter (10) aus Saarburg sind noch ganz ergriffen von dem fast nicht enden wollenden Applaus, mit dem das Publikum in der Saarburger Stadthalle die Leistungen der hundert Kinder und Theater-Helfer honorierte.Lehrerin bearbeitet Preußler-Vorlage

Auf der Bühne zu stehen, wenn so viel geklatscht wird, finden die beiden Jungs "ziemlich schön". Rund 1300 Besucher haben die drei ausverkauften Vorstellungen gesehen. Maja Brandscheit fiel mit dem Schlussvorhang eine große Last von den Schultern. Die Leiterin der Grundschule Irsch hatte das Erfolgsbuch von Otfried Preußler so verändert und mit den Kleinen einstudiert, dass alle Kinder verstanden, worum es in der Geschichte geht. Die einfältigen Bürger von Schilda machen nur blödsinnige Dinge. "Die waren ganz blöd", meint denn auch Helen Sternberg (9) aus Serrig, die in einem Schwarm von tanzenden Katzen mitwirkte. Ulkige Figuren wie Schneider Siebenkäs, Sauhirt Jonathan Widerborst, Metzgermeister Kalbfell oder Bürgermeister Samuel Hechelmann wurden in Szene gesetzt. Letzterer wurde von Justin Gruber aus Irsch gespielt. "Ich habe nur aufgezeigt", verrät der Achtjährige auf die Frage, wie er zu der großen Rolle kam. Schon im Unterricht hatten sich die Kinder mit den "Schildbürgerstreichen" beschäftigt. Streiche gab es dann auf der Bühne genug. Die Bürger von Schilda bauten sich ein Rathaus ohne Fenster, pflanzten einen Salzacker und zündeten ihr Städtchen später sogar an, aus Angst vor dem gefräßigen "Maushund". Zwischen den Spielszenen gab es viel Musik und Tanz, aus Klassik und Moderne. Der musische Teil sei ihr ganz wichtig gewesen, sagte Maja Brandscheit. Kinder im Alter von drei bis elf Jahren von verschiedenen Schulen wirkten an dem Theater-Projekt mit. Beteiligt waren ferner die Kinder-Theatergruppe der Volkshochschule Saarburg und die Kindertanzgruppe Serrig. Vom Knabenchor Irsch kam der Live-Chorgesang. Einen Teil des Erfolgs steuerte auch das Management der Stadthalle bei.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort