Damit ein Ganztagsschulangebot zustande kommt, sind mindestens 36 Anmeldungen bis 15. März bei der Schule erforderlich - derzeit sind 28 Kinder für den Ganztagsschulbetrieb angemeldet. Schulleiter Norbert Müller ist überzeugt, dass ein Ganztagsschulzweig realisiert wird. Schließlich habe sich auch der Schulelternbeirat "massiv" für dieses Angebot eingesetzt. Das Konzept für die Ganztagsschule steht. Ganztagsschüler in den Klassenstufen zwei bis vier werden nach dem so genannten additiven Modell unterrichtet und betreut. Das bedeutet, dass der Unterricht ausschließlich am Vormittag stattfindet, nach dem Mittagessen klassenübergreifend Spielzeit und Hausaufgabenbetreuung auf dem Plan stehen und die Kinder bis 16 Uhr Förderzeiten, Arbeitsgemeinschaften und Projekte haben. Sofern genügend Anmeldungen von Erstklässlern für die Ganztagsschule zusammen kommen, wird diese Klasse nach dem rhythmisierten Modell unterrichtet. Es sieht vor, Unterricht und Hausaufgaben über den ganzen Tag zu verteilen und durch Ganztagsschulangebote aufzulockern. Die musischen, künstlerischen, sportlichen und hauswirtschaftlichen Angebote stehen genauso wie die Förderthemen und Spielideen bereits auf dem Papier. "Wir werden aber gemeinsam mit den Kindern entscheiden, was letztlich angeboten wird", überlegt Müller. Die Hausaufgabenbetreuung soll durch Lehrer erfolgen. Als zweitgrößte der vier Konzer Grundschulen hat die Grundschule St. Johann 263 Schülerinnen und Schüler - mit stabilen bis leicht steigenden Schülerzahlen. Dies dürfte die Notwendigkeit von anstehenden Investitionen noch untermauern. Dieser Tage wurde ein PC-Raum mit 22 Arbeitsplätzen neu eingerichtet, überwiegend gesponsert von einer luxemburgischen Bank, der Oberfinanzdirektion Koblenz und der Firma Samok. Ebenfalls aufgepeppt wurde die Bücherei mit Schul-Etatmitteln, durch Unterstützung des Fördervereins und der Buchhandlung Kolibri. Allerdings ist in räumlicher Sicht noch viel zu tun. Die erforderliche Mensa in der Ganztagsschule (voraussichtliche Kosten pro Mahlzeit 2,60 Euro) müsste unter provisorischen Bedingungen vorübergend im benachbarten Kloster untergebracht werden. Auch eine Turnhalle fehlt. "Ich gehe davon aus, dass die Stadt umgehend mit den Planungen beginnt, wenn genügend Anmeldungen für die Ganztagsschule da sind", sagt Müller. Lehrerzimmer und Sekretariat seien schon jetzt zu klein. Ebenfalls unzulänglich sei die Unterstellmöglichkeit für die Kinder bei schlechtem Wetter. "Es wird wohl wieder angebaut werden müssen", meint der Rektor. Zwei Erweiterungsbauten wurden der 39 Jahre alten Schule schon angefügt Mit 50 000 Euro Startkapital vom Land werden Dinge wie Musikinstrumente, Arbeitsmaterialien, Mobilar oder Spielgeräte angeschafft. Außerdem werden für 17 000 Euro (90 Prozent trägt das Land, zehn Prozent die Stadt) eine Bibliothek und Leseecken eingerichtet. Auch im Ganztagsschulbetrieb will die Schule ihr Konzept als "Schwerpunktschule" beibehalten, mit dem benachteiligte Kinder integriert werden. "Wir sehen unsere Hauptaufgabe im Fördern und in der sozialen Integration." Ein Infoabend für Eltern künftiger Erstklässler ist am 7. März um 19.30 Uhr im Kindergarten Roscheid.