Beste Noten für den Busverkehr

TRIERWEILER-UDELFANGEN. "Mir ist in unserer Gemeinde kein Arbeitsloser bekannt." Wer wie Udelfangens Ortsvorsteher Matthias Burg angesichts bundesweit mehr als vier Millionen Arbeitsuchender derartig Erfreuliches zu berichten weiß, dürfte sich des Neides, zumindest aber des ungläubigen Staunens, seiner Kommunalpolitiker-Kollegen landauf, landab sicher sein. Derweil hat Udelfangen, seit 1974 Ortsteil der Großgemeinde Trierweiler, auch anderweitig noch einiges zu bieten.

Des Rätsels Lösung ist die in Udelfangenen angesiedelte Firma Imagion AG. Gründer und Inhaber: der junge, aus Udelfangen stammende stellvertretende Ortsvorsteher Michael Becker. Sein Medien-Unternehmen hatte 1997 als Erstes auf Digitale Video Disk (DVD) gesetzt. Heute beschäftig es 20 Mitarbeiter, weitere sieben in aller Welt und ist rund um den Globus tätig. Zu nahezu allen internationalen Showgrößen besteht Kontakt. "Hier tauchen nicht selten ,ganz dicke Fische' auf", sagt Ortsvorsteher Burg, "die Udelfanger staunen und die Promis stört es nicht, dass sie bei uns keinen Glaspalast vorfinden, denn Imagion ist bodenständig geblieben." Weitere Udelfanger Arbeitgeber seien die seit 1899 bestehende Schreinerei Borne, die Stuckateurfirma Hill und Trevimed Reha Technik. Darüber hinaus gebe es in Udelfangen noch je zwei landwirtschaftliche Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe. Unterdessen geht es im Bürgerhaus lebhaft zu. Der Musikverein probt, beim Kochkurs der Volkshochschule duftet es appetitlich, der Jugendtreff tagt, in einem Besprechungsraum wird diskutiert, Vorbereitungen für eine Familienfeier laufen, und für den Abend ist eine Gemeinderatssitzung angesagt. "Seit Annemie Becker 1980 ihr Kolonialwarengeschäft schloss, ist das Gemeindehaus unser neues Kommunikationszentrum", informiert Matthias Burg, "auch die Trierweilerer, die Fusenicher und hin und wieder die Sirzenicher nutzen es. An Gaststätten gebe es nur noch die Zum Altenwald, bekannt für guten Udelfanger Viez. Schon seit etwa 30 bis 40 Jahren würden Bäcker aus Langsur und Kordel sowie Metzger aus Langsur per Verkaufswagen die Udelfanger mit Back- und Fleischwaren versorgen. "Fremdenverkehr ist bei uns leider Fehlanzeige, weil sich das Dorf bisher nicht gerade einladend präsentiert hat", bedauert der Ortsvorsteher. Nachdem aber im Rahmen der 2001 abgeschlossenen Dorferneuerung die Straßen erneuert, Bäume gepflanzt, Laternen aufgestellt und Bürgersteige errichtet worden seien, vor allem die Kanalisation den Erfordernissen entspreche, hoffe man, dass sich in Zukunft auch touristisch etwas tut. Voll des Lobes ist die Runde über die "sehr guten" Busverbindungen von und nach Udelfangen. Gleiches gelte für Fahrten zum Kindergarten und zur Schule. Von den zur Zeit anstehenden gemeindlichen Aufgaben ist die Renovierung des Kinderspielplatzes vorrangig. Hohe Priorität hat die Neugestaltung des Sportplatzes. Dass aus dem bisherigen Tennenplatz ein Kunstrasenplatz wird, wünschen sich nicht nur die Fußballer. Geht es um Udelfangens Geschichte und Dorfentwicklung, dürfte keiner kompetenter sein als Franz-Christian Müller. Der heute in Bonn lebende, immer wieder in Udelfangen weilende Jurist und Hobby-Historiker arbeitet an einer Dorfchronik, die schlicht das Prädikat "professionell" verdient. Von der ersten urkundlichen Erwähnung des Dorfes im Jahre 1016, von seiner Bedeutung im Mittelalter, von der Glanzzeit des Udelfanger Sandsteins, von den Jahrhunderten, in denen das Dorf sein Gesicht veränderte, bis hin zur Jetztzeit berichtet Franz Chrisitan Müller informativ, interessant und akribisch recherchiert. Die Chronik soll Ende 2005 im Rahmen einer stilvollen Feierstunde vorgestellt werden. Am Montag: Als Wohnort sehr gefragt - die Gemeinde Trierweiler soll weiter wachsen.

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