Dank für Arbeit im Verborgenen

ZEMMER-RODT. Seit drei Jahren engagieren sich fünf Frauen aus der Gemeinde Zemmer in einer Betreuungsgruppe für Demenz-Patienten. Für ihren ehrenamtlichen Einsatz dankten ihnen die Verbandsgemeinde Trier-Land und die Gemeinde Zemmer.

Ruth Nossek, Maria Stark, Sieglinde Bettendorf, Erika Jacobs und Christel Trautmann erhielten bereits den Ehrenamtspreis des Kreises Trier-Saarburg. Wolfgang Reiland, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Trier-Land, und Ortsbürgermeister Winfried Wollscheid aus Zemmer wollten ihre Wertschätzung jedoch zusätzlich zum Ausdruck bringen und luden daher zu einer kleinen Feierstunde mit Urkundenverleihung ins Pfarrheim Rodt ein.Engagiertes Wirken im Stillen

Winfried Wollscheid gratulierte der Gruppe zu ihrem Preis und dankte den engagierten Frauen für ihren Dienst an den kranken Menschen und deren Familien. Wolfgang Reiland sagte: "Sie leisten tolle Arbeit. Ohne Ehrenamt könnten gerade im sozialen Bereich viele Leistungen nicht mehr erbracht werden." Auch betonte er, es sei echtes Engagement, denn das Wirken finde im Stillen und Verborgenen statt. Dabei sei die Pionierarbeit von Ruth Nossek und ihrer Gruppe richtungsweisend, denn angesichts der demografischen Entwicklung müsse man an einen Ausbau derartiger Dienste denken. "Es muss uns am Herzen liegen, kranke Menschen so lange wie möglich in den Familien zu lassen. Dabei müssen diese aber unterstützt und entlastet werden." Initiiert und koordiniert von der Caritas-Sozialstation Welschbillig bieten die fünf Frauen aus Zemmer wöchentlich eine solche Hilfe für Familien mit verwirrten älteren Angehörigen an. Sie gestalten Nachmittage mit einem speziell auf die Patienten abgestimmten Programm aus Bewegung, Spielen, Liedern, Gedächtnisübungen und vielem mehr. Pastor Bernd Seibel, der die Räumlichkeiten für diese Treffen zur Verfügung stellt, meinte: "Die besondere Schwierigkeit dieser Arbeit ist darin begründet, dass Demenz immer noch ein Tabuthema in vielen Familien ist. Manche schämen sich für ihre verwirrten Angehörigen und machen sich Sorgen, wie diese auf die Öffentlichkeit wirken könnten. Deshalb danke ich vor allem für Ihre Überzeugungsarbeit."Aufopferungsvolle Tätigkeit

Auch die Ortsvorsteher von Rodt und Schleidweiler, Leo Endres und Jürgen Tögel brachten ihre Anerkennung zum Ausdruck. Endres sagte: "Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass Sie sich so aufopfern." Wolfgang Reiland sicherte jede mögliche administrative Unterstützung zu und bekundete seine Absicht, das Modell über die neue Seniorenbeauftragte Herta Kartheiser auch anderen Gemeinden vorzustellen. "Die Unterstützung nehmen wir gerne an, aber der Dank gebührt auch der Caritas, die die Idee geboren und uns für den Ehrenamtspreis nominiert hat", sagte Ruth Nossek. Alle Frauen ihrer Gruppe waren sich einig, dass sie ihre Arbeit noch lange weiterführen möchten.Informationen über die Teilnahme an der Betreuungsgruppe für Alzheimer-Kranke und verwirrte ältere Menschen gibt es bei der Caritas Sozialstation Welschbillig unter Telefon 06506/99049 oder Ruth Nossek Telefon 06580/605.

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