Denkmäler für die Zukunft erhalten

WELSCHBILLIG. (ka) "Denkmäler der Zukunft – Patrimoine d’Avenir" – so heißt eine grenzüberschreitende Wanderausstellung, die bis zum 20. März in der Welschbilliger Kultur- und Marktscheune zu besichtigen ist. Veranstalter sind die Gemeinde und der Heimatverein Welschbillig, Schirmherr ist Landrat Richard Groß.

Die Baudenkmäler, die in Welschbilliger Markt- und Kulturscheune bis zum 20. März ausgestellt sind, sind das Ergebnis eines Wettbewerbs vorbildlicher Umnutzungen in Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Wallonien und Lothringen. Die Ausstellungstafeln und der zweisprachige Katalog wurden unter Federführung der Vereinigung RED, die sich mit der Umwelt-Entwicklung im ländlichen Raum beschäftigt, erarbeitet. Grenzüberschreitende Annäherung

Experten aus vier Regionen waren daran beteiligt: Sylvie Schmidt, Lothringen, Georges Cateux, Luxemburg, Daniele Antoine, Wallonien, und Marie-Luise Niewodniczanska aus Rheinland-Pfalz. Durch Aktionen im Bereich Bauen und Wohnen und anderweitige Aktivitäten fördert die RED eine grenzüberschreitende, internationale Annäherung zur Sicherung und zum Erhalt des ländlichen Raums in Europa. Die Anwesenheit zahlreicher Vertreter der Öffentlichkeit bei der Ausstellungseröffnung, allen voran die RED-Regionalbeauftragte Marie-Luise Niewodniczanska, Schirmherr Landrat Richard Groß, die Bundes- und Landtagsabgeordneten Bernhard Kaster und Dieter Schmitt sowie Bürgermeister Wolfgang Reiland unterstreicht die Bedeutung der Veranstaltung für den hiesigen ländlichen Raum. Entsprechend engagiert plädierte Landrat Richard Groß für eine kontinuierliche und effektive Zukunftsentwicklung in diesem Bereich. Der Forderung nach einer Aufgabe gleichwertiger Lebensverhältnisse im ländlichen Raum erteilte er hingegen eine Absage. Dies sei aus vielerlei Gründen nicht zu akzeptieren. "Dass gerade unsere Kultur- und Marktscheune Austragungsort der Ausstellung ,Denkmäler der Zukunft' ist, freut mich besonders", sagte Welschbilligs Ortsbürgermeister Helmut Becker. Nicht ohne Grund hatte er in seiner Festansprache auf die Bedeutung der Kultur- und Marktscheune hingewiesen und ihre Entstehung, vom Spatenstich bis zur feierlichen Einweihung am 4. Januar 2002 Revue passieren lassen. Inzwischen ist die Scheune zum Denkmal geworden. "Dass unsere Kultur- und Marktscheune jedoch so schnell von einer hochkarätigen, internationalen Jury für gut befunden würde, um zu den ,Denkmälern der Zukunft' zu gehören, hätte damals niemand geglaubt", sagte Becker. Architektonisch und denkmalpflegerisch wertvoll

Wesentliche Prämierungs-Kriterien für ein Denkmal der Zukunft sind neben dem architektonischen und denkmalpflegerischen Wert eines Objekts die Frage nach der Aufwertung des jeweiligen Dorfs und der Neunutzung des Gebäudes unter wirtschaftlichen, sozialkulturellen oder touristischen Aspekten. Lobende Worte zum Anliegen und Konzept der Ausstellung waren von den zahlreichen Besuchern zu hören, zum Beispiel auch von Klaus Tiepelmann und seiner Frau Brigitte aus Mürlenbach, die die dortige Bertradaburg besitzen. "Wir freuen uns, dass auf dem Dorf noch etwas passiert. Hoffentlich auch auf der Bertradaburg", sagte Tiepelmann. Beim RED verfolge man die richtige Richtung. Als Denkmaleigentümer noch öffentliche Mittel zu erhalten, sei äußerst schwierig. Die Ausstellung ist bis zum 20. März wochentags von 18 bis 20 Uhr, samstags von 15 bis 18 Uhr,, sonntags von 10 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr. geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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