Dicke Luft wegen kalter Luft

LONGUICH. (ka) Ein Grünstreifen sollte es sein, ein Wall wurde es. Die Abgrenzung des Gewerbegebietes "Im Paesch" zu den Weinbergen, sorgte für Ärger bei den betroffenen Winzern.

In seiner Sitzung beschäftigte sich der Longuicher Gemeinderat unter anderem mit diesen Erdaufschüttungen im Gewerbegebiet "Im Paesch". Die Abgrenzung des Gewerbegebietes zu den sich südlich anschließenden Weinbergen soll laut Bebauungsplan durch einen ebenerdig bepflanzten, öffentlichen Grünstreifen von zehn Metern Breite erfolgen. Tatsächlich ist aber ein 1,5 Meter hoher und mehrere Meter breiter Erdwall als Begrenzung entstanden, der zur Zeit begrünt wird. Für die Eigentümer der angrenzenden Weinbergparzellen war der Wall zum wiederholten Mal Anlass zu scharfer Kritik. Er verhindere das Abfließen des infolge der geringen Hangneigung entstehenden Kaltluftstaus, was erhebliche Frostschäden an den Reben verursache, heißt es. Der Abfluss der Kaltluftmassen sei durch die wenigen und gering dimensionierten Öffnungen im Wall nicht in ausreichendem Maße möglich. Nach Ansicht der Winzer verstößt die Anlage des Erdwalls außerdem gegen Vorschriften der Landesbauordnung. Während des gesamten Planfeststellungsverfahrens sei ein solcher Wall nie erwähnt worden. Deshalb habe man seinerzeit auch keine Stellung beziehen können. Die Kernfrage, ob die Aufschüttungen in dieser Form vom Gemeinderat beschlossen oder vom Planer als Element der Landschaftsgestaltung so veranlasst wurden, ließ sich nicht eindeutig klären. Derweil bestand allgemeiner Konsens, dass die Aufschüttungen in ihrem derzeitigen Ausmaß in Verbindung mit der Topographie einen die Reben schädigenden Kaltluftstau verursachen dürften. Nach intensiver Diskussion beschloss der Rat mit den Stimmen von FWG und CDU einen im Vorfeld mit den betroffenen Winzern erarbeiteten Kompromiss. Danach wird, beginnend am breiten Entwässerungsgraben, der Wall in östlicher Richtung komplett abgetragen. In Richtung Westen werden die Aufschüttungen auf einen Meter Höhe verringert und darüber hinaus nur hinter den Gebäuden angelegt. Damit soll ein zusätzlicher Kaltluftstau vermieden werden. Zudem soll eine zusätzliche Lücke entstehen.

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