Die Frau mit der Gitarre

NAURATH/EIFEL. Als sie vor zwei Jahren mit ihrer Familie nach Naurath zog, nannte man sie "die Frau mit der Gitarre". Jetzt ist Daniela Konz auch namentlich ein Begriff im Dorf, denn sie leitet einen Singkreis für Kinder und trägt zur musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten bei.

Das Haus der Familie Konz ist rot, innen leuchten ebenfalls freundliche warme Farben. Ungewöhnliche plastische Bilder aus Gips, Acrylfarben und textilen Materialien ziehen Blicke auf sich. Die Vermutung, hier wirke eine kreative Bewohnerin, erweist sich als richtig. Daniela Konz hat Musik (Klavier, Flöte) und textiles Gestalten zur Unterrichtung an Förderschulen studiert. Drei Tage in der Woche arbeitet sie in Daun, die restliche Zeit widmet die 32-Jährige ihrem Sohn Sebastian (3). Ihm und anderen Kindern im Kleinkind- und Kindergartenalter bietet sie einmal im Monat ein besonderes Vergnügen: einen Singkreis in der alten Schule. "Das ist im Grunde musikalische Früherziehung. Wir singen, machen Bewegungsspiele, immer mit einem anderen Thema." Frühlingslieder und -tänze standen schon auf dem Programm, auch Musik aus anderen Ländern. "Dafür haben wir Trommeln selbst gebaut." Ihren Plan hängt Daniela Konz im Dorf aus und verteilt ihn an die Haushalte. "Es kommen immer zwischen zehn und 15 Kindern zusammen." Deren Mütter unterstützen Daniela Konz. Einige von ihnen sind auch sofort dabei, wenn es um die Gestaltung von Kirchenfesten geht, wie zum Beispiel Erntedank oder Weihnachten. "Das läuft ganz spontan. Wer kommt, der kommt, und dann erarbeiten wir ein Sing- oder Krippenspiel, suchen Lieder aus und schreiben Fürbitten." Schon bevor sie in Naurath lebte, war Daniela Konz dort zuweilen als musikalische Begleitung in der Kirche gefragt. Zuerst bei der Hochzeit von Freunden. "Da wurde der Küster auf mich aufmerksam und rief eines Tages an: ,Wir haben keine Orgel, könnten Sie nicht kommen?'" Damals wohnte sie noch in Kordel und konzentrierte ihre musikalische Arbeit auf den Musikverein Idenheim, dessen Dirigentin sie bis heute ist. Dann aber wurde Familie Konz durch ihre Naurather Freunde auf das dortige Baugebiet aufmerksam und fand eine neue Heimat. Am meisten schätzt Daniela Konz das nette Miteinander, das von morgendlichen Absprachen am Kindergartenbus bis zu nachmittäglichen Spontantreffen reicht. "Ich mag das sehr, ich habe es gerne ein bisschen klein und überschaubar."

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