Die Leuk darf zurück in ihr Bett

Parallel zur B 407 wird seit einigen Wochen heftig gebaggert. Der Grund: Auf einer Länge von rund 2,2 Kilometern wird die Leuk renaturiert. Nicht allein die Natur soll davon profitieren. Auch für den Tourismus verspricht man sich eine weitere Attraktion.

Saarburg/Trassem. Auf dem Wiesengelände parallel zur Bundessstraße 407, die von Saarburg nach Trassem führt, tummeln sich seit Wochen schwere Baufahrzeuge. "Mehrfach bin ich schon angesprochen worden, was sich da tut", berichtete Stadtbürgermeister Jürgen Dixius gestern beim Pressetermin im Leukbachtal.

Dass es dort um das Thema Renaturierung der Leuk geht, hätten einige wohl schon aufgeschnappt. Was genau das allerdings bedeutet, sei in der Regel nicht bekannt.

Das Gewässer in einen "guten Zustand" bringen



"Mich hat vor einigen Tagen jemand gefragt, ob die Leuk jetzt in Rohre gelegt wird", so Dixius. Das Gegenteil ist der Fall. Die Arbeiten an dieser Stelle im Leukbachtal sind der zweite Abschnitt eines groß angelegten Gewässerentwicklungskonzeptes, das der Kreis Trier-Saarburg gemeinsam mit der Verbandsgemeinde Saarburg in Auftrag gegeben hatte (der TV berichtete mehrfach). Es orientiert sich zudem an der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union.

Die schreibt vor, dass bis zum Jahr 2015 die Oberflächengewässer in einen "ökologisch guten Zustand" gebracht werden müssen. Beim Lauf der Leuk hinter dem Freibad ist dies im ersten Schritt gerade erfolgreich umgesetzt worden. Dort ist die Liegewiese um einen Meter abgesenkt und der Bach in sein ursprüngliches Bett zurückverlegt worden (der TV berichtete). Der zweite Schritt der Renaturierung betrifft die Leuk von der Höhe des Campingplatzes Leukbachtal bis zur Perdenbacher Brücke. "Die Gewässerstruktur ist in einem sehr schlechten Zustand", bilanzierte Anette Haas, beim Kreis zuständig für die Gewässerentwicklung und -unterhaltung, beim Ortstermin.

"Der Bach liegt an vielen Stellen mindestens 1,50 Meter unter Gelände. Bei Hochwasser kann das Wasser nicht mehr in die Wiese ausufern und geht viel zu schnell ungebremst ab".

Aus diesem Grund sei die "stark tiefenerodierte" Leuk nun in zwei Abschnitten auf einer Gesamtlänge von 600 Metern gemäß ihrem ursprünglichen Verlauf verlegt worden und erhalte ein neues Bett.

Auf rund 1,6 Kilometern sei die Sohle des Bachs zum Teil bis zu einem Meter angehoben und mit Steinmaterial aufgefüllt worden. "Diese Erhöhung ist auch dadurch zu erkennen, dass die Bäume wieder an der Wasserlinie stehen. Vorher hingen sie in der Luft", erklärte Haas.

Rund 450 000 Euro koste dieser zweite Abschnitt der Renaturierung. 90 Prozent der Kosten übernimmt das Land, zehn Prozent verbleiben beim Kreis.

Neben dem Natur- und Hochwasserschutz spiele auch der touristische Aspekt eine Rolle, betonte Kreisbeigeordneter Dieter Schmitt. So sei ein Wanderweg entlang der renaturierten Strecke denkbar und könne durchaus zusätzliche Besucher in die Region ziehen. Der dritte Abschnitt der Renaturierung werde 2009 in Trassem in Angriff genommen.

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