"Die größte Angst ist schon vorbei"

OCKFEN. Mit ihrer Tante und ihrem Onkel war sie als Mädchen schon im Wingert – nun möchte die inzwischen 19-jährige Katrin Schmitt aus Ockfen ein Ehrenamt in diesem Bereich übernehmen. Sie bewirbt sich als eine von drei Kandidatinnen für das Amt der Saar-Obermosel-Weinkönigin.

"Ich war bestimmt mit fünf schon im Wingert", sagt Katrin Schmitt, die sich am 19. August in Nittel zur Wahl der Saar-Obermosel-Weinkönigin stellen wird. Detaillierte Erinnerungen an diese Zeit habe sie allerdings nicht mehr - umso mehr hingegen an ihre "aktive Zeit" zwischen den Rebstöcken in den Hängen Ockfens. Ihre Tante Mathilde und ihr Onkel Gerhard Klein bewirtschaften in Ockfen Weinberge und betreiben eine Weinstube im Ort. "So richtig im Weinberg mitgeholfen habe ich - glaube ich - ab zehn", erzählt Katrin Schmitt. "Ich bin gerne mit meiner Tante mitgegangen. Das war immer lustig." Ein prägendes Erlebnis fällt der Bürokauffrau spontan ein: "Das Schönste war für mich, in der Bütt zu stehen und Trauben zu zermatschen." Als sie allerdings ihre Ausbildung zur Bürokauffrau im Saarburger Krankenhaus begann, trat der Wingert in den Hintergrund. "Ich habe das zeitlich nicht mehr geschafft, bin nur noch gelegentlich am Wochenende mitgegangen." Als ausgelernte Bürokauffrau hat sich an ihrem Zeitbudget wenig geändert."Da gibt es nix zu überlegen"

Das Amt der Saar-Obermosel-Weinkönigin, das den jungen Frauen nicht allein in der Freizeit einiges an Zeit abverlangt, kann sie sich dennoch vorstellen: "Ich habe schon mit meinem Arbeitgeber gesprochen, für den Fall, dass ich am 19. gewählt werde. Da gäbe es keine Probleme." Auf die Idee, sich zu bewerben, sei sie nicht selbst gekommen. "Erst vor kurzem hat mich jemand aus unserem Ort angesprochen, ob ich mir das nicht vorstellen könnte. Ich sei dafür geeignet." Nach kurzer Überlegung, dem Zuspruch ihrer Tante ("Da gibt es nix zu überlegen") und einem Gespräch mit ihrer Cousine, die vor vielen Jahren einmal Weinkönigin war und ihr vorgeschwärmt habe, sei sie überzeugt gewesen. Was sie an diesem Amt reize? "Man kommt viel herum, lernt neue Leute kennen. Ich stelle mir das ziemlich interessant vor." Wie sie sich selbst einschätze? "Hm", sagt Schmitt und lacht ein bisschen verlegen. "Ich rede ziemlich viel, bin kontaktfreudig, ziemlich offen und ehrlich." Schmitt beschreibt sich als Familienmensch, die Familie sei ihr wichtig. So sei es für sie auch keine Frage, noch zu Hause zu wohnen. "Im Moment geht es mir hier noch gut", sagt die 19-jährige lachend im Wohnzimmer ihres Elternhauses. Allerdings scheint sie nicht allein an ihrer Familie, sondern auch an ihrem Dorf zu hängen. Aus Ockfen wegzuziehen, ist für sie derzeit unvorstellbar: "Ich könnte nicht weggehen. Ich glaube, woanders würde ich richtig Heimweh kriegen. Ich finde halt die Leute und die Gegend bei uns toll." Die ist natürlich durch den Wein geprägt - mit dem Schmitt zwar schon zu tun hatte, sich trotzdem aber nicht als Weinliebhaberin bezeichnen würde. Ab und zu trinke sie mal ein Gläschen, und wenn, dann am liebsten eine Auslese. Theoretisches Wissen über Wein eigne sie sich derzeit gerade an. "Ich habe mir eine kleine Weinkunde gekauft, darin ist alles gut erklärt." In zwei Wochen Saar-Obermosel-Weinkönigin zu werden, sei zwar ihr fester Wunsch. Sollte es bei der Wahl allerdings nicht klappen, wäre das für Schmitt kein Drama. "Als Prinzessin sind wir ja auf alle Fälle dabei." Entsprechend unverkrampft sei auch das Verhältnis zu ihren beiden Mitbewerberinnen. "Wir drei kommen gut miteinander klar. Das ist nicht wirklich eine Konkurrenz." Erster Auftritt in Konz

Einen ersten Auftritt im Zusammenhang mit der Wahl hat die Bürokauffrau bereits hinter sich. "Bei der Vorstellung am Konzer Heimat- und Weinfest habe ich das erste Mal vor so vielen Menschen gesprochen. Da war ich sehr nervös. Ich glaube, die größte Angst ist damit vorbei", sagt Schmitt.

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