Doppelter Anlass zur Sorge

Zu "Düsteres Szenarium als Planspiel" (TV vom 15. Februar):

Dass es auf der B 51 zwischen Trier und Bitburg zu einem schlimmen Unfall mit Gefahrstoffen oder Tankfahrzeugen kommt, ist meines Erachtens nur eine Frage der Zeit. Auf der Hohensonne ist das Abbiegen in Richtung Trier zu bestimmten Tageszeiten fast gänzlich unmöglich geworden. Die Lastwagen brausen Stoßstange an Stoßstange vorbei. Als Anwohnerin von Aach-Hohensonne habe ich gleich doppelten Anlass zur Sorge: Einerseits gilt meine Sorge den Anwohnern. Sie haben auf der Hohensonne in den vergangenen Jahren einiges zu sehen bekommen. Jeder kann und will helfen - und so läuft stets die Nachbarschaft zusammen, wenn es wieder einmal "gekracht" hat. Viele meiner Nachbarn haben Unfalltote gesehen. Sie haben schwerverletzte Unfallopfer gesehen oder gar betreut - manche von ihnen mussten schon mit ansehen, wie Feuerwehrleute und Rettungsdienst im eigenen Vorgarten Wiederbelebungsmaßnahmen durchführten, die ohne Erfolg blieben. Diesen ehrenamtlichen Helfern gilt meine zweite Sorge: Mein Mann ist Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Aach. Diese "kleine Ortsfeuerwehr", zuständig für Aach, Neuhaus und auch Hohensonne, rückt gemeinsam mit den Kollegen der Neweler Feuerwehr auf den unfallträchtigen Abschnitt der B51 aus, der zwischen der Autobahn A64 und Newel liegt. Die Aacher Helfer sind gut geschult und hoch motiviert - und das, obwohl sie mit Gerätschaften arbeiten müssen, deren "Glanzzeiten" lange vorüber sind. Nun steht im kommenden Jahr die Neubeschaffung des Aacher Feuerwehrautos an. Hier sollte den Verantwortlichen klar sein, dass auf den Bundesstraßen Wasserentnahmestellen und Hydranten recht selten sind - und dass es Sinn macht, den Aacher Wehrleuten ein Fahrzeug mit eigenem Löschwassertank zu kaufen, anstatt (wie geplant) in die "Technik der Vergangenheit", also wieder in ein Tragkraftspritzenfahrzeug, zu investieren. Ich frage mich: Was passiert bei einem Verkehrsunfall mit brennendem PKW und eingeklemmten Personen? Welchen Schaden nimmt ein Feuerwehrmann, der an der Einsatzstelle zur Untätigkeit verdammt ist, weil er warten muss, bis das nächste Tanklöschfahrzeug kommt? Muss es jetzt erst zum Super-GAU wie im Planspiel - einem Unfall mit Gefahrstofftransporter - kommen, damit die Verantwortlichen handeln? Bis es zur Entschärfung der Ausfahrt Kockelsberg/B51 kam, musste auch viel Blut fließen. Katrin Lüders, Aach-Hohensonne

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