Eigener Klavierabend im Jubiläumsjahr

LANGSUR. Die Gemeinde Langsur feiert in diesem Jahr 1025-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass gibt es zahlreiche Veranstaltungen. So auch eine vierteilige historische Vortragsreihe zur geschichtlichen Entwicklung der Sauertal-Gemeinde von und mit Pastor Heinz Trommeschläger.

"EinBlick in die Vergangenheit ist in vielerlei Hinsicht angebrachtund tut uns allen gut", meinte Ortsbürgermeister Karl-HeinrichOrth bei der Auftaktveranstaltung in der gut besuchtenKulturhalle. Pastor Trommeschläger gebühre Dank dafür, dass erden Part des Historikers übernommen hat. Sinn und Zweck der Vortragsreihe sei es, den Leuten, vor allem den jungen, die Historie Langsurs und seiner Umgebung näher zu bringen. Dadurch vertiefe man den Bezug zu der Gemeinde, in der man lebe.

Im Mittelpunkt von Pastor Trommeschlägers historischem Vierteiler steht 978, das "Geburtsjahr" der Gemeinde Langsur. "Geburtsjahr" deshalb, weil Erzbischof Egbert das Dorf Langsur 978 dem Kloster St. Matthias schenkte und es damit erstmals urkundlich erwähnt wird. Heinz Trommeschläger informiert sowohl über den Zeitraum rund 1000 Jahre vor und rund 1000 Jahre nach 978.

"Als die Römer kamen", hieß der Titel des ersten Vortrags. Trommeschläger zitiert Cäsar, der in seinem "De bello Gallico" die Treverer als gute und furchtlose Reiter bezeichnet hatte. Mehr und mehr sei die hiesige Region dann zum Schmelztiegel von Rassen aus aller Herren Länder geworden. "Wohl niemand von uns kann behaupten, dass in seinen Adern noch reines Treverer- oder Keltenblut fließt", sagt der Pastor. "Wir sind vieler Väter Kinder."

Informativ waren die geschichtlichen Bildrekonstruktionen, mit denen Trommeschläger seinen Vortrag illustrierte. "Nie ging es allen Menschen gleich gut, nie waren alle Menschen gleich", konstatiert er. "Das war in der damaligen Zeit nicht anders als heute. In unseren Dörfern hat sich seit den geschichtlichen Anfängen bis zu Erfindung der Dampfmaschine nur wenig verändert."

Laut Programm sollte die frisch gebackene Abiturientin Sabrina Hoffmann die Ausführungen Trommeschlägers musikalisch untermalen. Weil es aber an starken Männern mangelte, musste das Klavier im Keller bleiben. "Dafür bekommt Sabrina noch im Jubiläumsjahr einen eigenen Klavierabend", versprach Ortsbürgermeister Orth.

Heinz Trommeschläger war bis zu seiner Pensionierung vor drei Jahren Pastor in Langsur. Seine Hobbys sind Geschichte und Schafezüchten. Letzteres hat er inzwischen aufgegeben. "Ich war der Hirte zweier Herden", resümiert der Pastor. Der Anteil der störrischen Böcke sei in jeder Herde etwa gleich groß gewesen.

Termine der Vorträge : 3. Mai, 20 Uhr, Kirche in Metzdorf, Römerzeit. 14. Juni, 20 Uhr, Keller unter dem Pfarrhaus in Mesenich, Frankenzeit. 26. Juli, 20 Uhr, Gemeindehaus Grewenig, Wie die Leute Christen wurden.

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