Ein Mann mit Tatendrang

WINCHERINGEN. Klaus Holbach ist ein Mann, der gerne anpackt. Einen Großteil seines Lebens hat er beispielsweise als Landwirt und Winzer viel geschafft. Auch seine Heimatgemeinde Wincheringen hat vom Tatendrang des heute 71-Jährigen lange Zeit profitiert.

"Wäre ich noch mal davor, würde ich alles wieder genauso machen", resümiert Klaus Holbach sein bisheriges Leben. Wenn er das sagt, klingt es durchaus glaubwürdig. Obwohl: Hätte der 71-Jährige sein bisheriges Leben heute noch einmal vor sich, würde ein beachtlicher Haufen Arbeit auf ihn warten - obenan der heimische Landwirtschafts- und Winzerbetrieb, den er 1970 von seinen Eltern übernahm. Später stellte Holbach die Landwirtschaft ein, um sich ausschließlich auf den Weinbau zu konzentrieren. Denn: "Beides zusammen war einfach nicht mehr zu machen." Erst 1998 setzte sich der Vater von vier Kindern schließlich zur Ruhe, während der Sohn das Geschäft weiterführte. Sollte damit das Arbeitsleben Klaus Holbachs zu Ende sein? Ganz gerne spricht er nämlich von "Unruhestand", denn nach wie vor ist er - wenn auch etwas seltener - im Weinberg zu finden. "Was soll ich denn sonst machen?", fragt er schmunzelnd. Nie die Hände in den Schoß gelegt

Es scheint nie die Natur des Mannes aus der Reiterstraße gewesen zu sein, die Hände in den Schoß zu legen. Neben seinem Beruf gab es noch etwas anderes, das ihn stets auf Trab gehalten hat: der Gemeinderat. Im Alter von 27 Jahren kam Holbach im Jahr 1960 als damals jüngstes Mitglied in das Gremium. 14 Jahre später wurde er auch in den Verbandsgemeinderat Saarburg gewählt. Dort blieb er insgesamt zwei Legislaturperioden. Vier Jahre war Holbach Ortsvorsteher seines Heimatorts Wincheringen und bis zu seiner Verabschiedung im vergangenen Jahr als erster Beigeordneter die Nummer zwei hinter Ortsbürgermeister Leo Holbach, seinem Namensvetter. Klaus Holbachs Engagement in der Kommunalpolitik kam nicht von ungefähr: "Ich habe mich schon immer für das Thema interessiert", sagt er. Dass er insgesamt rund 44 Jahre lang politisch aktiv gewesen sei, dafür habe es zwei Hauptgründe gegeben: "Die Liebe zur Arbeit, aber auch die Tatsache, dass in unserer Gemeinde alle zusammenarbeiten." Dennoch: "Man muss wissen, wann es Zeit ist, Schluss zu machen." Genau das wusste Holbach wohl auch nach 42 Dienstjahren bei der Freiwilligen Feuerwehr. 1993 hängte er seinen Helm an den Nagel. Rund ein Vierteljahrhundert stand er als Wehrführer an der Spitze der Brandbekämpfer. Quasi nebenher ist er seit 1991 als Jagdvorsteher tätig. Dass es in Wincheringen einen Karnevalclub gibt, ist ebenfalls - wenn auch nicht ausschließlich - dem 71-Jährigen zu verdanken, denn der war einst an der Gründung des KCW beteiligt. Was Klaus Holbach bei seinem Tun stets begleitete, war sein Motto: "Man sollte nicht nur über große Dinge reden, sondern auch selbst mit anpacken." Möglich sei dies für ihn in erster Linie aus einem Grund gewesen: "Meine Frau Irmgard hat immer hinter mir gestanden." Kein Wunder also, dass er betont: "Ich bin glücklich verheiratet."

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