Ein Thema für alle Firmen

SAARBURG. Zur "Fachtagung Arbeitsschutz" versammelten sich gestern rund 60 Teilnehmer – darunter einige aus dem Kreis Trier-Saarburg – in der Stadthalle in Saarburg. Bei der von der Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft (MMBG) initiierten Veranstaltung standen unter anderem Vorträge zu Prävention, Haftung und neuen EG-Richtlinien auf der Tagesordnung.

Das Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz betrifft alle Unternehmen - ganz gleich, in welcher Branche sie tätig sind. Aus diesem Grund organisiert die Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft bundesweit etwa 15 Fachtagungen pro Jahr, zu denen Unternehmer, Betriebsräte, Sicherheitsfachkräfte und -beauftragte eingeladen und informiert werden. Zu einem solchem Termin hatte die MMBG gestern in Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Rheinland-Rheinhessen, der Industriegewerkschaft Metall und der Kreishandwerkerschaft Trier-Saarburg nach Saarburg eingeladen. 60 Teilnehmer waren der Einladung gefolgt. "Das entspricht durchaus der sonst üblichen Resonanz", erklärte Dieter Grohmann, Pressebeauftragter der MMBG, gegenüber dem TV. "Keine typischen Auffälligkeiten"

"Ziel dieser Veranstaltungen ist, mit den Menschen vor Ort über Unfall-Verhütung und Verhütung von Berufskrankheiten zu diskutieren." Sechs Referenten des MMBG, darunter ein Chemiker und Ingenieure mit unterschiedlichen Fachgebieten, waren dazu nach Saarburg gereist. Hinsichtlich der Gefahrenschwerpunkte hebe sich der Raum Trier-Saarburg nicht vom übrigen Bundesgebiet ab. "Es gibt hier keine typischen Auffälligkeiten, wohl aber eine andere Betriebsstruktur", erläuterte Frank Mays, Leiter der Dienststelle Köln. "Dieser Raum, vor allem Saarburg, zeichnet sich durch überdurchschnittlich viele Kleinbetriebe aus. Im Wesentlichen sind die Firmen nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden." Viele KFZ-Betriebe sowie weitere Dienstleister - etwa aus dem Bereich Heizung/Lüftung - seien hier angesiedelt. Diese Konstellation bestimme zum einen die Themen. "Es geht beispielsweise um Ergonomiefragen bei der Montage in Fahrzeugen oder um den Umgang mit Gefahrenstoffen wie Lacke und Schmierstoffe", sagte Mays. Zum anderen müsse sich der MMBG um die Chefs kleiner Unternehmen anders bemühen: "In der Regel sind die Chefs dieser Firmen zu hundert Prozent in das Tagesgeschäft eingebunden und dadurch schwerer für eine solche Tagung zu gewinnen. Deshalb fließt im Vorfeld viel Zeit in Überzeugungsarbeit." Viele Unternehmer vergessen nach seiner Erfahrung, dass die Pflicht-Mitgliedschaft in der Berufsgenossenschaft auch eine Art "Haftpflicht für den Unternehmer ist". So lautete der Titel eines Vortrages gestern "Haftung von Unternehmern, Unternehmensangehörigen und anderen Personen". Ganz neue Themen seien nicht auf die Tagesordnung gesetzt worden. "Einen hohen Stellenwert in der Diskussion um Arbeits- und Gesundheitsschutz haben nach wie vor die Themen Lärmschutz und Hauterkrankungen", sagte Grohmann. "Außerdem holen uns die Sünden unserer Väter ein, allen voran der hohe Asbest-Verbrauch in den 80er-Jahren."

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