Ein neuer Lichtblick

MEHRING. In Mehring müssen sich Jugendliche auf öffentlichen Plätzen treffen, da es seit Jahren keinen Jugendraum gibt. Dabei treten einige Probleme auf.

 Mehringer Jugendliche haben keinen eigenen Raum und müssen deshalb auch den Spielplatz als Treffpunkt nutzen.Foto: Ulrike Dixius

Mehringer Jugendliche haben keinen eigenen Raum und müssen deshalb auch den Spielplatz als Treffpunkt nutzen.Foto: Ulrike Dixius

"Könnt ihr denn nicht woanders hin gehen! Solche Sätze hören wir immer wieder, aber wo sollen wir uns denn sonst treffen?", fragt Kathrin (14).Einen geeigneten Treffpunkt zu finden, ist für Jugendliche in Mehring seit einigen Jahren ein Problem.Die Lösung ist relativ einfach: ein Jugendraum, in dem sich die Jugendlichen treffen können, ohne dabei andere Anwohner zu stören.Nur die Umsetzung gestaltet sich schwierig. Ansätze gab es schon oft. So wurden an verschiedenen Stellen, zum Beispiel im Keller des Gemeindehauses, Räume für die Heranwachsenden zur Verfügung gestellt.Doch auch dabei traten Probleme auf. Da das Gemeindehaus im Ortskern liegt und die Jugendlichen dort oft laute Musik hörten, fühlten sich auch an dieser Stelle Anwohner gestört.Nun sitzen sie auf dem Schulhof, dem Spielplatz oder in den Sommermonaten an der Mosel. "Wenn wir hier mit zehn bis zwölf Leuten sitzen, kann es auch mal lauter werden, und dann bekommen wir immer mit den Nachbarn Ärger", erklärt Tatjana (13). Sie hat sich mit ihren Freunden auf dem Spielplatz getroffen.Die älteren Jugendlichen, die vor einigen Jahren für kurze Zeit in den Genuss eines Jugendraumes kamen, treffen sich nun am Wochenende in einer Kneipe im Dorf. Dort ist es schon fast Tradition, am Wochenende meist jüngere Gäste zu begrüßen.Am liebsten einen Raum in der alten Schule

Wer glaubt, die junge Generation hätte sich für eine geeignete Räumlichkeit noch nicht richtig ins Zeug gelegt, liegt falsch. Vor zwei Jahren kam der Gemeindepfarrer mit der Idee, im Keller des Pfarrheims einen Raum für die Jugendlichen einzurichten. Dafür waren erst einmal einige Baumaßnahmen notwenig. So mussten sanitäre Anlagen eingebaut und andere handwerkliche Arbeiten erledigt werden.Dieses Projekt kam bis zum letzten Sommer gut voran. Zurzeit liegt das Vorhaben jedoch durch die krankheitsbedingte Abwesenheit des Pfarrers auf Eis. "Wir wollen diesen Raum bald fertig stellen. Nutzen kann ihn dann jeder, nicht nur die Jugendlichen", erklärt Walter Kaufmann, Mitglied des Pfarrverwaltungsrates.Eine weitere Möglichkeit ergibt sich, auch von Seiten der Gemeinde, durch den Neubau der Grundschule."Sobald das alte Grundschulgebäude nach den Sommerferien wieder in der Hand der Gemeinde ist und die Finanzierung steht, wird dort ein kulturelles Zentrum mit Jugendraum eingerichtet. Wir rechnen mit zwei bis drei Jahren", sagt Ortsbürgermeister Helmut Reis. "Die Gemeinde ist sehr darauf bedacht, dass möglichst schnell ein Jugendraum entsteht, da die derzeitigen Verschmutzungen auf dem Schulhof nicht mehr tragbar sind", fügt er hinzu.Damit erhalten Kathrin, Tatjana und ihre Freunde einen neuen Lichtblick. In einem Punkt stimmen sie sogar mit der Gemeinde überein: "Ich hätte den neuen Jugendraum gerne in der alten Schule, und den sollten wir selbst gestalten können", sagt Sylvia (13). Ob dieses Vorhaben nun in die Tat umgesetzt wird, wird sich zeigen.

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