Für die kleine Anja aus Russland wird ihr zwölfter Geburtstag ein ganz besonders denkwürdiger Tag bleiben. Nicht nur, dass sie zum ersten Mal im Ausland ist, sie durfte auch hochoffiziell auf dem Stuhl des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Trier-Land Platz nehmen und damit quasi für einen Augenblick die Amtsgeschäfte führen.Gemeinsam mit zwölf anderen Kindern und Jugendlichen aus dem Waisenheim der russischen Stadt Podolsk, mit der die Verbandsgemeinde seit elf Jahren eine Partnerschaft unterhält, verbringt Anja acht Ferientage in der Region. Alle Kinder und Jugendlichen haben zum ersten Mal Russland verlassen. Ihre Heimatstadt liegt mehr als 2000 Kilometer von Trier entfernt.Nach Auskunft der Leiterin des Heimes, Tamara Kosheleva, waren die jungen Gäste im Alter zwischen acht und achtzehn Jahren vor der Reise sehr aufgeregt und voller Anspannung, was sie in der Region Trier wohl erwartet. Nach den ersten Tagen, sagt sie, sind diese Gefühle verflogen, und alle können das Ferienprogramm in vollen Zügen genießen.Geradezu obligatorisch bei den herrschenden Temperaturen war ein Schwimmbadbesuch. Auf dem Programm stehen in den nächsten Tagen unter anderem noch so spannende Dinge wie eine Kanutour auf der Saar, ein Besuch der Sommerrodelbahn in Saarburg und ein Grillabend mit Lagerfeuerromantik. Die geplante Ballonfahrt vom Föhrener Flugplatz aus fiel zwar im ersten Anlauf den widrigen Winden zum Opfer, aber es besteht noch die Aussicht auf den zweiten Versuch am Montagabend.Begleitet wird die Gruppe von rührigen Mitgliedern des Freundschaftskreises Region Trier/Podolsk, die weder Zeit noch Mühen scheuen, die Jungen und Mädchen während ihrer kurzen Ferien in Deutschland zu betreuen. Während die Kosten für den Flug von Moskau nach Frankfurt von russischen Sponsoren getragen werden, teilen sich der Freundschaftskreis und die Verbandsgemeinde Trier-Land die anderen Kosten. Karl Heinrich Orth, Vorsitzender des Freundschaftskreises, dankte in diesem Zusammenhang auch allen Sponsoren in und um Trier, die eine solche Aktion in vielfältigster Weise unterstützen."Die Partnerschaft zwischen Podolsk und Trier-Land besteht schon länger, als manche von Euch an Jahren zählen", so Bürgermeister Wolfgang Reiland am Freitag beim Empfang der Gruppe in der Verbandsgemeindeverwaltung. Er betonte, dass neben den offiziellen Kontakten ganz besonders die Begegnungen zwischen jungen Menschen beider Länder eine lebendige Partnerschaft auszeichnen.