Eine Frau mit großem Herzen

TRIERWEILER-SIRZENICH. Mechthild Weth ist eine Powerfrau. Beruf und drei Kinder hat sie damals unter einen Hut gebracht. Und so manches Ehrenamt bekleidet: Ob in der Kommunalpolitik oder in der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD), Mechthild Weth steht ihre Frau.

"Mein Mann musste eine Einverständniserklärung abgeben, dass ich berufstätig sein darf", erinnert sich Mechthild Weth an die Zeit ihres Berufseinstiegs und schüttelt den Kopf.38 Jahre lang war sie Lehrerin

"Gott sei Dank sind diese Zeiten vorbei." 38 Jahre hat sie als Lehrerin gearbeitet. Davon 25 Jahre in der Volksschule und dann in der Grundschule Trierweiler-Sirzenich. Die zweiklassige Volksschule lag in den Händen von Mechthild Weth und ihres Mannes Heinrich. "Das war eine schöne Zeit. Wir konnten die Fächer nach unseren Stärken aufteilen." Sie entschied sich unter anderem für Geschichte, eines ihrer Steckenpferde. Zudem findet sie "bei allen Handarbeitstechniken Entspannung". Außerdem liest sie gerne. Auch bei der Wahl ihrer Schmöker stehen Bücher mit geschichtlichen Grundlagen ganz oben auf ihrer Prioritätenliste. "Viele Probleme wiederholen sich im Laufe der Jahrhunderte. Und es ist interessant zu wissen, aus welchen Quellen wir heute unser Leben gestalten." Ihren eigenen Lebensweg hat sie bislang sehr aktiv gestaltet. Neben ihrem Beruf und ihrer Familie spielt für sie das Ehrenamt eine große Rolle. "Ich lebe in einer Gemeinschaft und ich brauche die Gemeinschaft, deshalb ist es mir wichtig, ständig mit anderen Menschen in Kontakt zu sein und mich zu engagieren." Acht Jahre lang hatte sie den Vorsitz der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) in Sirzenich. Seit 1993 ist sie im Regionalvorstand und im vergangenen Jahr war sie Vertreterin der KFD im "Aktionsbündnis gegen Aids" auf Bistumsebene. Sich für die Rechte der Frauen einzusetzen, liegt der 72-Jährigen sehr am Herzen. "Frauen kommen immer noch zu kurz." Es sei noch ein weiter Weg hin zur Gleichberechtigung, vor allem in der Ämter- und Stellenbesetzung. Sie sähe es gerne, wenn mehr Frauen in den Chefsesseln säßen.Nach der Pensionierung suchte sie sich was Neues

Ob im Kampf gegen Sex-Tourismus oder wenn es darum geht, auf die Situation der Menschen in Afrika, vor allem südlich des Äquators, aufmerksam zu machen, die Seniorin ist dabei. Auch in der Kommunalpolitik hat sie zehn Jahre lang - parteilos - mitgemischt. "Ich verstehe durch diese Arbeit jetzt einiges besser, auch was sich auf Landes- und Bundesebene abspielt." Doch dass sie Gemeinderatsmitglied war, ist nicht das Ende ihrer "Ehrenamtsliste". Hinzu kommen 14 Jahre im Pfarrgemeinderat. Nach ihrer Pensionierung vom Schuldienst hat sie sich nicht etwa in den Ruhesessel, sondern auf den Stuhl der Pfarrsekretärin gesetzt. Die Arbeit war ihr nicht fremd, "da ich dem Pastor auch vorher schon unter die Arme gegriffen habe".

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