Empfang der "Daheimgebliebenen"

SAARBURG-BEURIG. Während knapp die Hälfte der französischen Garnison derzeit zum Einsatz in Afghanistan weilt, trafen sich die "Daheimgebliebenen" Kameraden am Donnerstagabend mit Vertretern von Stadt und Verbandsgemeinde zum traditionellen Neujahrsempfang im Kasino der Kaserne.

 Rund 80 Vertreter aus Garnison, Politik und Gesellschaft kamen zum Neujahrsempfang des französischen 16. Jägerbataillons in Saarburg. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Rund 80 Vertreter aus Garnison, Politik und Gesellschaft kamen zum Neujahrsempfang des französischen 16. Jägerbataillons in Saarburg. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Die französische Garnison, das 16. Jägerbataillon unter Colonel Rémi Seigle, ist so etwas wie ein Mikrokosmos im Saarburger Leben. Tagsüber "ein wenig abgeschottet" in der Kaserne an der Irscher Straße in Beurig, versuchen die Soldaten und ihre Angehörigen in der Freizeit hingegen, den Anschluss an "die übrigen Saarburger" zu finden. Feiern mit den Saarburgern

Vor allem die - stets auf Zeit nach Saarburg berufenen - Colonels haben bislang versucht, den Austausch zwischen Saarburger Bürgern, deren gewählten Vertretern sowie den französischen Soldaten zu fördern. So werden die Chasseurs (Jäger) mittels ihrer Hauszeitung, aber auch über Plakate und spezielle Publikationen regelmäßig über Feste und weitere Veranstaltungen und Termine in der Verbandsgemeinde informiert. Zudem ist den Soldaten und ihren Familien längst freigestellt, sich eine Wohnung außerhalb der Siedlung gleich neben der Kaserne zu suchen und so tiefer in das "normale" Saarburger Leben einzutauchen. Fester Bestandteil der französisch-deutschen Begegnungen ist darüber hinaus der traditionelle Neujahrsempfang im cercle mess, dem Kasino der Soldaten. Angehörige der ranghöchsten chasseurs sowie Landrat Günther Schartz, der allerdings nicht kommen konnte, sowie die Bürgermeister aus Stadt und Verbandsgemeinde und weitere offizielle Vertreter waren eingeladen worden. Rund 80 Gäste stießen mit einem Gläschen Sekt nach der Ansprache von Oberstleutnant Paul Sauvage auf das neue Jahr an. Sauvage überbrachte Neujahrswünsche im Namen Rémi Seigles, der am 22. November mit 440 Soldaten zu einem Einsatz nach Afghanistan aufgebrochen war. In der Umgebung von Kabul erfüllen die französischen Streitkräfte seit diesem Zeitpunkt ihre "mission de sécurisation" (Sicherheitseinsatz). "Ihre Aufgabe ist zum einen, eine 400 Quadratkilometer große Zone in Kabul und zum anderen das internationale Lager mit 1000 Soldaten zu sichern", erläuterte Presse-Offizierin Yuna Long im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund. Derzeit sei es dort für ihre Kollegen "sehr ruhig". Yuna Long: "Womit unsere Soldaten allerdings zu kämpfen haben, ist die Kälte. Das Thermometer zeigt im Moment minus 20 Grad an." Über fünf Monate läuft das Mandat. Anfang Juni werden die Streitkräfte zurückerwartet. "Die Soldaten haben über diese Mission die Gelegenheit, ihren Beruf auszuüben - zwar unter schwierigen, dafür aber realistischen Bedingungen", meinte Paul Sauvage in der Neujahrsansprache. Dass es den Soldaten fern der Heimat gut geht, sollten einige Fotos beweisen, die Colonel Rémi Seigle mittels Internet in den cercle mess schicken ließ. Dabei dürfte es für die Saarburger in Kürze Fotos ihrer Kameraden aus einer anderen Ecke der Welt geben. Im Juli erstmals wieder komplett

Bereits in der kommenden Woche wird die dritte Kompanie mit 150 Soldaten zum Luftwaffenstützpunkt der französischen Streitkräfte in den Tschad aufbrechen. Vier Monate sind für diesen Einsatz angesetzt. "Das bedeutet, dass wir erst im Juli wieder alle komplett in Saarburg sein werden", sagte Long. "Was für die Zeit danach geplant ist, wissen wir noch nicht. Es ist von einem neuen Einsatz die Rede. Genaues steht aber noch nicht fest."

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