Engagement belohnt

TRIER. (hme) Mit dem Ehrenamtspreis würdigt der Kreis Trier-Saarburg vorbildliche Aktivitäten aus dem Bereich des Ehrenamtes. Dieses Jahr teilen sich zwei Preisträger die Auszeichnung.

"Das Ehrenamt ist etwas, das man erwarten darf, das aber nicht selbstverständlich ist", charakterisierte Kreisbeigeordneter Dieter Schmitt das freiwillige Engagement im Ehrenamt. In Vertretung des erkrankten Landrates Richard Groß überreichte Schmitt im Rahmen einer Feierstunde die mit 2500 Euro dotierte Auszeichnung an zwei Preisträger aus dem Landkreis Trier-Saarburg, die sich die Summe teilen. An der Finanzierung hat sich auch das Mainzer Innenministerium beteiligt. Seit mehr als zehn Jahren existiert im Trierer Mutterhaus eine Besuchsgruppe für Kinder. Annemarie Duplang aus Gutweiler baute die Gruppe auf, leitet und organisiert sie. Wenn Eltern oder Angehörige nicht bei den Kindern sein können, widmen sich die rund 35 Mitglieder den jungen Patienten. Die Gruppe, bisher wenig bekannt, wurde für ihr beispielhaftes Engagement ausgezeichnet. Dem immer mehr an Bedeutung gewinnenden Thema "Demenz" widmet sich das Engagement einer anderen Gruppe aus dem Landkreis. Maria Stark, Sieglinde Bettendorf, Erika Jacobs und Christel Trautmann aus Zemmer gründeten bei der Sozialstation Welschbillig unter der Anleitung von Ruth Nossek eine Betreuungsgruppe für an Demenz erkrankte Menschen und schenken ihnen ihre Zeit. Dafür erhielten auch sie den Ehrenamtspreis 2003. "Das Ehrenamt ist unverzichtbarer und notwendiger denn je", betonte Schmitt in seiner Ansprache. "Viele Bereiche in der Gesellschaft würden ohne den freiwilligen Einsatz von Menschen, die mehr tun als sie müssen, nicht funktionieren." Daher sei er dankbar, dass es um die Bereitschaft für das Ehrenamt im Kreis Trier-Saarburg gut bestellt sei. Nahezu jeder dritte Einwohner im Kreis sei ehrenamtlich tätig, ob im Verein, den Feuerwehren, im sozialen, kulturellen, kirchlichen Bereich oder in der Kommunalpolitik. "Das Ehrenamt darf nicht durch bürokratische Auflagen erschwert werden", forderte Schmitt und bat bei den Arbeitgebern um Verständnis. Das ehrenamtliche Engagement müsse auch im beruflichen Bereich honoriert werden und dürfe nicht zum Nachteil werden.Humorvolles Referat würzt die Feier

Der Kreis Trier-Saarburg hat neben der Vergabe des Ehrenamtspreises verschiedene weitere Maßnahmen ergriffen, um die ehrenamtliche Arbeit zukunftsfähig zu machen. Im Kreisentwicklungs-Programm ist dem Ehrenamt ein eigenes Kapitel gewidmet. Sehr gut besucht waren die von der Kreisverwaltung organisierten Weiterbildungsangebote für ehrenamtlich Tätige. In der Kreisverwaltung gibt es außerdem eine Kontaktstelle Ehrenamt als Anlauf-, Koordinierungs- und Beratungsstelle. Franz-Joseph Euteneuer vom Trierer Begegnungsforum Haus Franziskus referierte während der Feierstunde über das Ehrenamt. In seinem Vortrag mahnte Euteneuer in humoristischer, aber eindringlicher Weise, den Erfolg der ehrenamtlichen Arbeit mit einem anderen Maß zu messen als den Erfolg der Wirtschaft. Das Ehrenamt sei eher ein Gegenpol zur Wirtschaft. Paradox sei außerdem, dass ein nicht kommerzieller Bereich wie das Ehrenamt häufig die Wirtschaft um Brotkrumen anbetteln müsse, obwohl die Wirtschaft nur funktioniere, weil im Ehrenamt die Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Weitere Informationen über die Kontaktstelle Ehrenamt der Kreisverwaltung gibt es unter Telefon 0651/715242.

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