Erfolg im Endspurt

SCHWEICH. Erste Hälfte eher Flop, zweite Hälfte top: Der verkaufsoffene Sonntag in Schweich kam nach verhaltenem Beginn ab etwa 16 Uhr so richtig in Fahrt. Die Mehrzahl der Händler zeigte sich schließlich zufrieden. Heute geht der Maimarkt weiter.

Vor 16 Jahren leisteten die Schweicher Pionierarbeit. Sie waren die ersten, die mit fortan regelmäßigen verkaufsoffenen Sonntagen lockten. Der Erfolg weckte Begehrlichkeiten und rief die Nachahmer auf den Plan, vor allem im Oberzentrum Trier, das die alte Tradition seiner "Mantelsonntage" wieder aufleben ließ. Inzwischen kämpft der Schweicher Gewerbeverein gegen eine Vielzahl von Mitbewerbern. Letzte Woche offener Sonntag in Trier, gestern parallel einer in Speicher - "Ja, wir haben mächtig Konkurrenz bekommen", sagt Gewerbeverbands-Chef Manfred Diederich und schickt gleich hinterher: "Qualität setzt sich durch. Wir haben uns einen guten Ruf erarbeitet." Die zweite Hälfte des gestrigen Sonntags bestätigte den 45-Jährigen. Nach 15 Uhr setzte der große Andrang auf die Läden in Brücken- und Richtstraße sowie im Brunnenzentrum an. Ab 16 Uhr brummte es. Krammarkt-Ausrichter Michael Brämisch durfte aufatmen: Am Freitag hatte das miese Wetter seinem Markt in Wittlich einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht. Gestern im Schlussspurt lösten sich viele Befürchtungen in Wohlgefallen auf.Nächster offener Sonntag Anfang November

Aber nicht alle. Optiker Roman Wagner (45) öffnete seine beiden Geschäfte "vor allem aus Loyalität" zu den Kollegen aus der Kaufmannschaft und um den Kunden ein möglichst vollständiges Schweich-Erlebnis zu vermitteln: "Wir erzielen heute keine Sonderumsätze. Wir haben es mit einer Umsatzverschiebung zu tun." Seiner Meinung nach haben sich viele Käufer bereits eine Woche zuvor in Trier verausgabt: "Da haben die Mittel- und Unterzentren das Nachsehen." Dennoch ging gestern wie Wagner fast der gesamte Schweicher Einzelhandel mit 60 Läden an den Start und hielt die Schweicher Fahne hoch. Eine Spitze vermochte sich Manfred Diederich nicht zu verkneifen: "Im Gegensatz zu andernorts, wo der offene Sonntag darin besteht, dass die Geschäfte aufmachen, bieten wir auch ein Rahmenprogramm, das stressfreies Shoppen erst wirklich möglich macht. Und wir bieten einen kostenlosen Park&Ride-Service." Dieser Bus-Pendeldienst zwischen Kenn und der anderen Moselseite als erwies sich als dringend nötig, denn die Parkflächen im Schweicher Zentrum (rund 750 Plätze) wiesen am späten Nachmittag nur wenige Lücken auf. Modegeschäfts-Inhaberin Christa Blang (52) sprach schließlich den meisten Händlerkollegen aus dem Herzen: "Ich bin zufrieden mit der Kunden-Resonanz. Die Leute kommen einfach gerne zu uns nach Schweich." Nächste Gelegenheit zum sonntäglichen Shopping besteht Anfang November - eine Woche nach dem Trierer Mantelsonntag. Aber auch heute, am finalen Tag des Fests der Roemischen Weinstraße, ist in Schweich jede Menge los. Die Markt-Stände öffnen um 9 Uhr.

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