Erst Wohnburg, dann Wehrburg

SAARBURG. Die Geschichte und Architektur der Saarburg liegt nun in einem handlichen, knapp 50 Seiten umfassenden Burgführer vor.

 Bernd Röder, Anette Barth und Franz-Josef Ballinger (von links) stellen den neuen Burgführer vor.Foto: Andreas Jacob

Bernd Röder, Anette Barth und Franz-Josef Ballinger (von links) stellen den neuen Burgführer vor.Foto: Andreas Jacob

Die Saarburg mehr in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rücken - dazu diene auch der neue Burgführer, sagte Anette Barth, Vorsitzende des Fördervereins Churbelun, im Burgrestaurant während Vorstellung des von Bernd Röder, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Trier, geschriebenen Heftes."Die Saarburg - Geschichte und Architektur der Burganlage" - so der genaue Titel des Büchleins, befasst sich mit den wichtigsten Stationen der 964 gegründeten Burg, die zunächst Wohn-, später Wehrburg war, erläuterte der Autor. Eingebettet in einen größeren historischen Rahmen machte er die Rolle der Burg in der Region deutlich - beispielsweise als "wichtiger militärischer Vorposten von Trier".Beweggründe des Erbauers

In den einzelnen Kapiteln wird auf die Beweggründe des Erbauers, Graf Siegfried, eingegangen, auf die "Moselfehde", auf die Belagerungen, den Brand, den Wiederaufbau und schließlich auf die Sicherung der Burgruine und ihren Ausbau zu einem Ausflugsziel im 19. und 20. Jahrhundert.Großes Lob gab es während der Vorstellung nicht nur für den Autor, sondern auch für Franz-Josef Ballinger, dessen Fotos maßgeblich zum Gelingen des Burgführers beitragen hätten. Mitherausgeber ist das Kulturreferat des Kreises.Unterstützt wurde die Herausgabe durch das Land, die Kulturstiftung der Sparkasse und die Volksbank Saarburg. Erhältlich ist der Burgführer ab Montag bei Bücher Volk, der Saar-Obermosel-Touristik, im Burgrestaurant und im Amüseum (alle Saarburg) zum Preis von fünf Euro.Anette Barth nutzte die Gelegenheit der Präsentation zu einem eindringlichen Appell an die Kommunalpolitik, allen voran an den Saarburger Stadtrat. Denn Arbeit und Ziele des Vereins - die Burg wieder in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu rücken - könnten nur dann erfolgreich sein, wenn es Unterstützung aus er Kommunalpolitik gebe.Barth: "Wir müssen wissen, ob die Stadt Interesse an der Burg hat. Ich bin gerne bereit, dem Stadtrat über die Arbeit des Vereins zu berichten."Nicht nur die Unterstützung aus der Politik, sondern auch die aus der Bevölkerung sei wichtig, um für die Burg ein Nutzungskonzept erstellen zu können, sagte Jürgen Dixius, Vorsitzender des Marketingvereins. Denn nur mit einem Nutzungskonzept bestehe die Möglichkeit, an Fördermittel zu kommen.Bürgermeister Günther Schartz stellte in Aussicht - auch wenn es sich voraussichtlich nur um geringe Beträge handele - , Mittel aus dem Leader-Plus-Programm der Europäischen Union einzusetzen.

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