Esingen 2007: Sicherer und schöner

PALZEM-ESINGEN. Eine große Buddelei kommt auf den kleinen Palzemer Ortsteil im nächsten Jahr zu. Neben der Überarbeitung der gesamten Kanalisation ist auch der Ausbau der Kreisstraßen 112 und 115 geplant. Während weit gehend feststeht, wie gebaut wird, sind die Kosten für die Erneuerung der beiden Ortsdurchfahrten noch unbekannt.

Der bauliche Zustand der beiden Verkehrswege ist schon lange nicht mehr der beste. Ein Netz von Rissen durchzieht die Fahrbahnen, an zahllosen Stellen ist der Asphalt aufgeplatzt. Doch schon im kommenden Jahr soll sich das Blatt zum Guten wenden. Denn nach den Vorstellungen des Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV), der im Auftrag des Landkreises einen Vorentwurf erarbeitet hat, sollen die Ortsdurchfahrten komplett erneuert werden. Zwei Fliegen mit einer Klappe

Den Anstoß haben laut Lambert Norta vom LSV die im gleichen Zeitraum vorgesehenen umfangreichen Bauarbeiten im Bereich der Ortskanalisation durch die Verbandsgemeindewerke Saarburg und das Kreiswasserwerk gegeben. Im Rahmen einer Bürgerversammlung stellten der LSV und die Gemeinde das Großprojekt vor. Nach Ansicht des Landesbetriebs sollen mit dem Ausbau der Kreisstraßen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Einerseits soll dadurch das Ortsbild "optisch aufgewertet werden", andererseits soll die Maßnahme zur Verkehrsberuhigung beitragen. Letzteres wolle man vor allem durch eine Verringerung der Fahrbahnbreite von derzeit bis zu sechs Metern auf 4,50 Meter erreichen. "Dadurch nehmen die Verkehrsteilnehmer eher wahr, dass sie sich in einer geschlossenen Ortschaft befinden. Das soll die Fahrer dazu animieren, vom Gas zu gehen", erläuterte Norta. Eine Fahrbahnverengung auf 3,60 Meter im Bereich einer Bushaltestelle soll zusätzlich "bremsend" wirken und als Querungshilfe für Fußgänger dienen. Andererseits verspricht sich der LSV von einer leicht geänderten Verkehrsführung im Bereich der Einmündung der K 115 in die K 112 eine Verminderung der Unfallgefahr. "Nach dem Ausbau müssen die Verkehrsteilnehmer im rechten Winkel an den Mündungsbereich heranfahren und werden somit zum Anhalten gezwungen", erklärte Lambert Norta und verwies auf Beispiele in anderen Gemeinden.Esinger müssen die Gehwege bezahlen

Links und rechts der Fahrbahnen sollen jeweils 50 Zentimeter breite, gepflasterte Entwässerungsrinnen entstehen. Darüber hinaus sind gepflasterte Bürgersteige geplant. Mehrere Grünflächen sollen dazu beitragen, das Ortsbild zu verbessern. Während weit gehend feststeht, wie gebaut wird, sind die Kosten für den Ausbau der beiden Ortsdurchfahrten noch offen. Sicher ist hingegen, dass der Landkreis als Baulastträger einen Großteil zu zahlen hat. Lediglich für die Gehwege müssen die Bürger von Esingen in den eigenen Geldbeutel greifen. Wie tief, dazu könne man derzeit noch keine Angaben machen, wie LSV-Mann Norta betonte. Bevor die Bauarbeiten starten, muss der Landkreis an verschiedenen Stellen Grundstücksflächen an- oder verkaufen, "obwohl wir uns bemüht haben, innerhalb der derzeitigen Grenzen zu bleiben". Die rund 30 Esinger Bürger, die ins Feuerwehrgerätehaus gekommen waren, zeigten sich weit gehend zufrieden mit den Plänen. Allerdings wurden Rufe nach einer zusätzlichen Maßnahme zur Verkehrsberuhigung am Ortseingang aus Richtung Südlingen laut. Lambert Norta riet allerdings davon ab. Maßnahmen wie eine Fahrbahnverschwenkung oder eine Grünfläche in der Straßenmitte seien wenig Erfolg versprechend. Dennoch schlug er eine "verdeckte Geschwindigkeitsmessung" als Grundlage für weitere Schritte vor. "Am wirksamsten", sagte Norta, "ist letztlich ein "angepasstes Fahrverhalten." Nach dem aktuellen Stand der Dinge und sofern der Gemeinderat dem Projekt zustimmt, soll der Ausbau im kommenden Jahr beginnen und - einschließlich Kanalarbeiten - rund ein Jahr lang dauern.

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