Ayl. Als in Ayl am frühen Freitagabend die Sirene heulte, waren viele im Ort offenbar alles andere als überrascht. Bereits Minuten vor dem Alarm hatten knapp zwei Dutzend Schaulustige am Übungs-Schauplatz im Gewerbegebiet Stellung bezogen.

Nur Sekunden nach dem Verstummen der Sirene rückten erste Rettungsfahrzeuge der Ayler Feuerwehr an - kein Wunder (und wie praktisch), lag doch der Einsatzort nur wenige Meter vom Feuerwehrgerätehaus entfernt.

Eine kurze Lagebesprechung, dann ging es Schlag auf Schlag: Scheinwerfer wurden aufgestellt, Schläuche ausgerollt, Saugleitungen verlegt und Motorpumpen in Position gebracht. Alles wirkte sehr routiniert.

Umgestürzter Baum begräbt Auto unter sich

Keine zehn Minuten nach Übungsbeginn schoss bereits Wasser aus den Rohren in Richtung einer Werkstatt, die laut Übungs-Szenario in Brand geraten war. Damit hatten die Feuerwehrleute aus Ayl, die von den Kollegen aus Biebelhausen unterstützt wurden, ihren Teil der Arbeit fast schon erledigt. Komplettiert wurde das Übungsszenario, das sich Ayls Wehrführer Berthold Hilsamer ausgedacht hatte, von einem umgestürzten Baum, der auf einem Nachbargrundstück ein Auto unter sich begraben hatte. Die in dem Fahrzeug eingeschlossene "Person" wurde, wie im Übungsplan vorgesehen, von den Feuerwehren aus Kanzem und Wiltingen aus ihrer misslichen Lage befreit.

Nach dem insgesamt rund einstündigen "Ernstfall-Test" zog Berthold Hilsamer, der auch als Einsatzleiter fungierte, Bilanz: "Wir haben unser Übungsziel erreicht. Es gab keine groben Patzer, allenfalls Kleinigkeiten, die wir noch ausmerzen müssen."

So habe es ein wenig länger gedauert als üblich, um das vom Baum zerstörte Auto zu "knacken". "Das lag aber daran, dass uns keine Rettungsschere zur Verfügung stand und wir mit dem Brecheisen improvisieren mussten." Auch die Frage, ob bei einem größeren Löscheinsatz im Gewerbegebiet ausreichend Wasser zur Verfügung steht, habe zufriedenstellend geklärt werden können. Bereits seit einigen Jahren treffen sich die Freiwilligen Feuerwehren aus Ayl und Biebelhausen (VG Saarburg) sowie Kanzem und Wiltingen (VG Konz) jährlich zu einer Gemeinschaftsübung, an der gewöhnlich auch Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes und der Polizei beteiligt sind. Nach Auskunft von Berthold Hilsamer geht es dabei nicht nur darum, den Ernstfall zu proben. "Wir wollen der Öffentlichkeit zeigen, dass auch die kleinen Wehren ihr Handwerk beherrschen."