Freudenburg hofft auf Zuschüsse

Freudenburg · Wieder muss in die Kindertagesstätte (Kita) in Freudenburg investiert werden. Für mehr Kinder wird eine größere Küche gebraucht. Mehr Sicherheit wird für die Kleinen eingebaut. Für die zu sanierende Stadtmauer liegt jetzt eine Kostenschätzung vor. Das denkmalgeschützte Restaurant Thillmann hat einen Investor gefunden.

Freudenburg. Die imposante Stadtmauer im alten Ortskern Freudenburgs muss saniert werden, bevor der Dorfplatz gebaut werden kann. Jetzt liegt dem Ortsgemeinderat die Kostenschätzung von Architekt Franz Niespor aus Wahlenau vor: 231 000 Euro. "Die Mauer muss vor Umwelteinflüssen geschützt werden", weiß Ortsbürgermeister Bernd Gödert. Dazu gehört nicht nur eine neue Verfugung, sondern vor allem der Schutz der Mauerkrone und Zinnen durch Zinkplatten.
Kosten von 350 000 Euro


Die Schätzung ist Grundlage für Förderanträge beim Land, den Denkmalschutzbehörden und der Europäischen Union. Mit der Fertigstellung des Dorfplatzes Am Weiher mit einem geschätzten Kostenaufwand von 350 000 Euro, rechnet der Ortschef nicht vor 2016.
Mit in das Ensemble integriert wird das denkmalgeschützte ehemalige Gasthaus Thillmann, für das jetzt ein Investor gefunden wurde, der die Immobilie auch als Restaurant betreiben will. Hier nimmt Freudenburg am Wettbewerb "Mehr Mitte bitte" (siehe Extra) teil. Eine Jury hat sich das Gebäude bereits angesehen. Der Preis wäre die Übernahme der Planungskosten.
Eine weitere Immobilie verursacht weiter Kosten: der Kindergarten. "Unser Dorf wächst", freut sich Bernd Gödert. Das sei schon beim guten Verkauf von Baugrundstücken zu erkennen. Gleichzeitig wächst dadurch aber der Bedarf an Kindergartenplätzen. Der Anbau für eine siebte Gruppe für 400 000 Euro ist bereits fertig. "Wir brauchen deshalb aber auch eine größere Küche, die Umsetzung weiterer Sicherheitseinrichtungen und mehr Fläche für den Spielplatz", erklärt der Ortschef.
Für bis zu 150 Kinder soll in der Küche, die auch mit einem Dampfgarer ausgestattet wird, Essen zubereitet werden. Der Umbau kostet 26 000 Euro, die von der Kita GmbH übernommen werden. Weitere nötige Umbauarbeiten im Altbestand, die 83 000 Euro kosten, teilen sich der Kreis, sowie die Ortsgemeinden Freudenburg, Kirf und Kastel-Staadt, anteilmäßig der Zahl der Kinder, von denen die Freudenburger Einrichtung genutzt wird. Aufgeteilt werden auch die Kosten für mehr Sicherheit beim Brandschutz und den Türen mit Freilaufschließer und Fingerklemmschutz für 14 584 Euro.
"Die entsprechenden Beschlüsse in Kirf und Kastel-Staadt stehen noch aus", sagt Gödert. Komplett sei der Kindergarten erst, wenn der Spielplatz wieder erweitert wurde, der durch den Anbau geschrumpft ist.
Extra

Der Gemeinde- und Städtebund führt gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz in Abstimmung mit der Architektenkammer den Wettbewerb für Wohnen und Leben im ländlichen Raum durch. Mit "Mehr Mitte bitte" sollen Orts- und Stadtkerne baulich aufgewertet und belebt werden. Im Falle des denkmalgeschützten Restaurants in Freudenburg, das als Beispiel identitätsstiftender Baukultur angesehen wird, wäre der Preis die Übernahme von Planungskosten eines Architekten. Ob Freudenburg unter den Preisträgern ist, wird am 4. November von Ministerpräsidentin Malu Dreyer bekanntgegeben. doth

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