Graffiti zur Zufriedenheit aller

KONZ. Zur Nachahmung empfohlen: Klaus-Dieter Scherer aus der Konstantinstraße hat jugendlichen Sprayern seine Garagenwand zur Verfügung gestellt und ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

In unserer gestrigen Ausgabe haben wir über die Initiative eines Anwohners in der Konstantinstraße berichtet, der Jugendlichen seine Grundstücksmauer in der Michael-Scherer-Straße für Graffiti zur Verfügung gestellt hat.Nun hat sich Klaus Dieter Scherer die Werke angesehen und ist auf den Geschmack gekommen: "Bevor meine Wand verschmiert wird, sollen die Jugendlichen sie lieber schön gestalten." Gestern vor einer Woche haben die Sprayer ihr Werk begonnen, am Mittwoch ging's weiter. Und der ehemalige Seelsorger ist von der bisherigen Ergebnis sehr angetan.Hinweise aus der Bevölkerung

Was er aber nicht ahnen konnte, waren die Begleitumstände der Aktion. Als die Sprayer an jenem Freitag mit ihren legalen - weil von Anwohner Scherer genehmigten - Kunstwerken begannen, rückte nach einem Hinweis aus der Bevölkerung die Polizei an, um den vermeintlichen Schmierern das Handwerk zu legen.Als die Polizei vor Ort in Erscheinung trat, war die Aufregung unter den Jugendlichen natürlich groß, auch, weil wegen Abwesenheit von Scherer zunächst nicht geklärt werden konnte, ob die Sprayer legal am Werk waren. "Es ist ja im Grundsatz richtig, wenn die Polizei aktiv wird, nur in diesem Fall war es grundlos", sagt der 72-Jährige.Aktiv waren die Gesetzeshüter auch am Mittwochabend. Wieder auf Information eines Beobachters machte sich die Polizei auf den Weg, um vermeintlich illegale Sprayer in der Michael Scherer-Straße - dort ist die Garagenwand von Scherer - zu schnappen. Dieses Mal konnte der Sachverhalt schnell aufgeklärt werden - Scherer, nach dessen Vater Michael die Straße im Übrigen benannt ist, war zur Stelle.Fast täglich würden Hinweise auf illegale Sprayer eingehen, heißt es von der Polizeiwache Konz. Und den Tipps müsse man natürlich nachgehen. Auch Scherer hat Verständnis für den Polizeieinsatz, der allerdings unter den Jugendlichen zu Ärger geführt hat, sahen sie sich doch unbegründet an den Pranger gestellt.Scherers Idee, die Graffiti-Künstler einzuspannen, resultiert aus seinen schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit. Denn vor einem Jahr hätten Jugendliche seine Wand schlimm verschmiert. Allerdings sei seine Anzeige im Sande verlaufen. Und nun hat er die Graffiti auf des Nachbarn Wand gesehen, ist mit den Jugendlichen ins Gespräch gekommen ("Die sind ganz in Ordnung") und mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

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