Halb geistlich und halb weltlich

ZEMMER. Der Jugendchor Fidei bereichert seit Ende 1995 die musikalische Landschaft rund um Trier. Mit einem modernen Repertoire aus neuem geistlichen Liedgut, Pop, Musical, Gospel und Spiritual trat er bereits bei zahlreichen Konzerten auf.

 Es gibt viele Aktivitäten beim Fideichor: Doch das Singen ist das wichtigste Standbein.Foto: Anke Emmerling

Es gibt viele Aktivitäten beim Fideichor: Doch das Singen ist das wichtigste Standbein.Foto: Anke Emmerling

Die Gründungsidee stammte von dem in Zemmer wirkenden Pastoralreferenten Johannes Hegge. Unter musikalischer Leitung des Organisten Stephan Kreutz fanden sich zehn Jugendliche aus der Fidei im Alter von 16 bis 19 Jahren zusammen. "Unser Anliegen war die Förderung des Gesangs, der Musik und der außerschulischen Jugendarbeit", erzählt Claus Bechtel, Gründungsmitglied, Schatzmeister und tragende Bass-Stimme des Chors. Im Laufe der Zeit kam Nachwuchs aus dem bislang separat bestehenden Kinderchor dazu. "Heute sind wir eine konstante Gruppe von 24 Mitgliedern, die Jüngsten sind neun Jahre alt", erklärt Henrietta Bechtel, die erste Vorsitzende. "Uns zeichnet eine zwanglose Struktur aus. Wir sind ein unabhängiger Verein, an dessen Aktivitäten die Kinder und Jugendlichen kostenlos teilnehmen können, weil wir uns über Sponsoren, Zuschüsse und gelegentliche Honorare finanzieren." Über das gemeinsame Singen hinaus findet sich die Gruppe zu Kinobesuchen, Kegeln oder Eislaufen zusammen. Manche Ereignisse, zum Beispiel Kindertheater oder Kino im Bürgerhaus, werden in Zusammenarbeit mit dem Jugendring Trier-Land organisiert, in dem der Chor Mitglied ist. Besondere Höhepunkte im Jahresablauf sind das Pizzabacken im alten Steinbackofen und das Grillfest am Weiher des Schönfelder Hofes. Nachhaltigen Einfluss auf den Zusammenhalt hat die ebenfalls jährlich stattfindende Wochenendfreizeit. "Aber das Singen ist das Wichtigste und gefällt mir besonders gut", sagt der zehnjährige Lukas. "Es ist abwechslungsreich", findet Janette. "Die Lieder sind so schön", ergänzt Anja. "Genau, vor allem die ausländischen Lieder", sagt Katrin. Die Texte lateinamerikanischer oder englischer Lieder werden den jüngeren Sängern genau vorgesprochen. "Die Kleinen singen vorwiegend nach Gehör, erst die Älteren singen vom Blatt", erzählt Stephan Kreutz, der das halb geistliche, halb weltliche Repertoire am Klavier begleitet. Auftrittsmöglichkeiten ergeben sich einerseits aus der musikalischen Kooperation mit anderen Chören wie St. Remigius in Zemmer, Da Capo in Ralingen oder dem Singkreis in Igel. Andererseits sind es auch die guten Beziehungen zu Institutionen wie Schönfelder Hof oder Helenenberg, die immer wieder für Anfragen sorgen. "Höhepunkte waren sicherlich das Konzert zu unserem fünfjährigen Bestehen im Jahr 2001 und der Auftritt bei den Musikerlebnistagen der Verbandsgemeinde", sagt Henrietta Bechtel. "Wichtig für uns ist, dass wir in einem ruhigen Umfeld auftreten können, denn als Vokalisten sind wir nicht ganz so laut wie ein Orchester", ergänzt ihr Bruder Claus. Stimmen die Rahmenbedingungen, dann kann man den Schwung der fröhlichen Truppe unbeschwert genießen. Schwung, den die jungen Sänger auch in die Umsetzung eigener Ideen investieren. Für den Herbst haben sie in Zusammenarbeit mit dem Kirchenchor Zemmer, dem Singkreis Igel und dem Jugendring Trier-Land eine Veranstaltungsreihe geplant. Unter dem Titel "kulTour" findet in den Heimatorten der Chöre je ein Gastauftritt statt, außerdem ein Gemeinschaftskonzert, Kindertheater, Kino und ein musikalischer Kleinkunstabend, an dem auch Instrumental-Solisten teilnehmen. Die Auftaktveranstaltung ist am 9. November um 18 Uhr in der Peter-Friedhofen-Halle auf dem Schönfelder Hof. Am 18. Januar wird die "Tour" mit einem musikalischen Gemeinschaftsabend ausklingen. "Jetzt wird aber erst einmal fleißig geprobt", sagt Stephan Kreutz und schwingt sich ans Klavier. Kontakt und Info unter: www.jugendchor-fidei.de und Telefon: 06505/910340.

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