Haushalt dank Rücklagen gerettet

SERRIG. Eine entspannte Atmosphäre bestimmte die erste Sitzung des Gemeinderates Serrig im neuen Jahr. Kein Wunder, konnte doch das Gremium einen ausgeglichenen Haushalt 2006 vorlegen. Allerdings: "Die Grenzen des Machbaren sind erreicht", lautete der Tenor.

"Wir werden miteinander in eine gute Zukunft gehen", gab sich Bürgermeister Leo Lauer bei seinem Antrittsbesuch in Serrig selbstsicher, und als habe er das soeben Gesagte unterstreichen wollen, fügte er hinzu: "Natürlich haben wir eine Menge Probleme - allerdings nicht nur finanzielle - zu bewältigen. Wir wollen sie mit Optimismus angehen." 40 000 Euro Nachzahlung aus der Gewerbesteuer

Der "Neue" aus Saarburg hatte allen Grund, guten Mutes zu sein, sah doch die Tagesordnung der ersten Sitzung des Serriger Gemeinderats im neuen Jahr die Verabschiedung des Haushalts 2006 vor - und der ist auch diesmal ausgeglichen. Rund eine Million Euro betragen die Gesamtausgaben im Verwaltungshaushalt, denen Einnahmen in gleicher Höhe gegenüberstehen. Einer der dicksten Brocken im Haushaltsplan ist die Grundschule: 53 000 Euro sind für ihre Unterhaltung vorgesehen. "Bei einer Schülerzahl von derzeit 84 errechnet sich daraus ein Pro-Kopf-Betrag von rund 600 Euro. Gegenüber vergleichbaren Schulen liegen wir damit gut im Rennen", erklärte Ortsbürgermeister Franz-Josef Neises. Dagegen wirken die Aufwendungen für den örtlichen Sportplatz (6500 Euro) und den Tennisplatz (2800 Euro) fast schon winzig. Auch im Vermögenshaushalt taucht die Grundschule auf. 45 000 Euro sollen in den Umbau der Toiletten und in neue Fenster fließen. Zudem plant die Gemeinde unter anderem die Überarbeitung von Kinderspielplätzen für 4000 Euro. Bei 3500 Euro liegt der Ansatz für mehrere neue Sitzbänke im Ort. Insgesamt betragen Einnahmen sowie Ausgaben im Vermögenshaushalt 711 120 Euro. Einen erheblichen Beitrag zum Finanzausgleich im Haushaltsjahr 2006 der Gemeinde Serrig leistet laut Ortschef Neises eine Gewerbesteuernachzahlung von mehr als 40 000 Euro. Außerdem müsse man auf finanzielle Rücklagen zurückgreifen, die damit allerdings weitgehend aufgebraucht seien. Die um 50 000 Euro über dem Vorjahresniveau liegenden Schlüsselzuweisungen des Landes, die aktuell bei 280 000 Euro liegen, haben unter dem Strich kaum positive Auswirkungen auf das Gesamtergebnis. Der Grund: Auch die an den Kreis und die Verbandsgemeinde zu entrichtenden Umlagen haben sich erhöht - in der Summe um 47 000 Euro auf neuerdings 677 000 Euro.Gemeindewald als gute Kapitalanlage

"Dennoch ist Serrig in einer vergleichsweise glücklichen Lage", stellte Bürgermeister Leo Lauer fest. Verantwortlich sei die "vorausschauende Finanzpolitik" der Gemeinde in den vergangenen Jahren. Als "gutes Kapital" bezeichnete Franz-Josef Neises den Serriger Gemeindewald. 138 000 Euro betrugen die Einnahmen im vergangenen Jahr. Allein der Erlös aus dem Verkauf von Rohholz macht 85 Prozent des Ertrags aus. Knapp 19 000 Euro verblieben nach Abzug der Ausgaben. Im begonnenen Jahr rechnet die Gemeinde mit einem Reingewinn von 8486 Euro. Angesichts des zu erwartenden Ergebnisses war der Beschluss des Forstwirtschaftsplans 2006 lediglich eine Formsache.

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