"Historisches Dorf" entführt in Vergangenheit

KÖWERICH. (dis) Eine großartige Leistung bescheinigten die ungezählten Besucher den Köwerichern für ihre Jubiläumsveranstaltung "Historisches Dorf". Der gesamte Ortskern war ein einziger Festplatz.

Tatsächlich hatte die Bevölkerung die Straßenzüge um die Kirche St. Kunibert "auf alt getrimmt". So konnten die ungezählten Gäste - sie wurden von der Feuerwehr vor dem Ort auf Parkplätze geleitet - sich an vielen schönen Ecken, nostalgisch gestalteten Ständen und alten Handwerksberufen erfreuen. An 30 verschiedenen Stellen boten die Köwericher ihren Gästen mit demonstrativen Aktionen Einblicke in das frühere Leben. Die positiven Kritiken hatten den Tenor: "Sie haben sich besonders viel Mühe gemacht." Natürlich gebührt dem Veranstalter angesichts eines solchen Festes Lob, gibt es doch solche Sehenswürdigkeiten in der heutigen Zeit nicht alle Tage zu erleben. Um das Geschehen der "guten, alten Zeit" und alle Mitwirkenden von den Moselfischern, Drechslern, den Spinnerinnen bis hin zu den Waschfrauen, der historischen Schuhmacherei und dem Küferhandwerk unterzubringen, waren sämtliche Scheunen, Höfe und Vorgärten in Beschlag genommen. Sogar das Buswartehäuschen war umgestaltet und beherbergte für die Dauer des Festes den Bäcker mit seinen duftenden Waren. Im Ort hat es wohl niemanden gegeben, der nicht in das Historische Dorf eingebunden war. Selbst die Ziegen in ihrem Stall vor der Kirche wirkten als Statisten mit. Der Festtag begann mit einem Umzug aller Beteiligten in alter Kleidung durch das Dorf. Die Freude und Begeisterung aller Mitwirkenden sprang wie der berühmte Funke auf die applaudierenden Gäste mühelos über. Am Anfang ging ein Brautpaar aus alter Zeit in alten Gewändern, das von der gesamten Hochzeitsgesellschaft begleitet wurde. Es mögen wohl einige hundert Akteure gewesen sein, sie standen später an den Ständen und bewirteten die Gäste oder unterhielten mit ihren Vorführungen, die in einem nicht enden wollenden Zug durch die Gassen des Ortes zogen. Mit dabei auch zwei Akkordeonspieler, die immer wieder deutsche Volkslieder anstimmten und zu einem mehreren hundert Sänger starken Chor animierten. Ortsbürgermeister Robert Linden: "Für Köwerich ist dieses Fest das größte Ereignis seit seinem Bestehen. Wir sind mit unserer ersten Erwähnung vor 1300 Jahren zwar ein alter Ort, aber stets jung und auf der Höhe der Zeit geblieben." Mit viel Liebe, Frohsinn, Kreativität und Fleiß hatten die Bewohner dieses Fest organisiert. Das konnte jeder Besucher bei gutem Festwetter feststellen. Das Historische Dorf ist der Höhepunkt der insgesamt sieben Jubiläumsveranstaltungen, die seit fast zwei Jahren in Vorbereitung sind. Linden: "Es gilt allen Helfern und Mitwirkenden für ihre großartige Leistung zu danken. Dabei kommen der gute Gemeinschaftsgeist und das Zusammengehörigkeitsgefühl zum Tragen. Hier hat jeder jedem geholfen." Die Besucher forderte er auf: "Lassen Sie sich Zeit in Köwerich. Besuchen sie alle Stände und Höfe, denn die vielen Kostbarkeiten und Schätze, die mit viel Liebe zusammengetragen wurden, verdienen es beachtet zu werden." Festzustellen bleibt: Wer das Fest in Köwerich nicht erlebte, hat für immer etwas versäumt. Die Feierlichkeiten zum 1300-jährigen Bestehen finden am 29. August ihre Fortsetzung. Im Jugendheim ist um 18 Uhr eine Lesung von Rosa Jakoby.

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