Im Wein liegt’s Geheimnis

LEIWEN. Unermüdlich ist Ingrid Rosch vielfach schöpferisch tätig. Sie baut Krippen, malt mit und ohne Wein, legt Rosenbeete an und zeigt den Gästen die Schätze von Leiwen.

Wer in das Haus von Ingrid Rosch kommt, bemerkt schnell, dass hier ein Mensch mit einer kreativen Ader lebt. Etliche Landschaftsbilder und Stillleben zieren Flur, Küche und Wohnzimmer. "Schon als Kind war ich immer am Kritzeln", erzählt die 56-Jährige. Der Besuch eines Aquarellmalkurses in Kenn bei Katharina Porten hat ihre alte Leidenschaft neu entfacht. Und da ihr erstes Objekt, eine Pfingstrose, recht passabel war, ist sie dabei geblieben. Neue Materialien, die sie gerne ausprobiert, sind hinzukommen. "Neben der Malerei mit Acrylfarben habe ich das Malen mit Wein entdeckt", sagt die quirlige Moselanerin. Nicht nur die Malerei, sondern auch das Bauen von Krippen spielt eine große Rolle in ihrem Leben. "Wir hatten als Kind nie eine Krippe. Unser Enkelkind Luisa soll eine wunderschöne Krippe haben", dachte sich die Großmutter vor vier Jahren und wurde aktives Mitglied im Klüsserather Krippenbauverein. Auf ihren Weihnachtsfotos sticht seitdem die originelle großflächig aufgebaute Krippe, die sie jedes Jahr vergrößert, hervor. "Die Farben, mit denen die Häuser oder Krippenfiguren angemalt werden, werden mit Bier angemischt. Durch die Enzyme entfalten sich die Mineralstoffe besser, die Farben sehen natürlicher aus", sagt die Hobbykünstlerin. Was man mit Bier machen kann, kann man auch mit Wein machen, dachte sie sich. Das Resultat hat sie überzeugt, weiterhin so genannte Vinorelle zu malen. "Wenn ich jetzt male stehen immer zwei Gläser auf dem Tisch, eins für die Farben und eins für den Genuss." Schließlich stammt sie aus einem Weinort. "Ich bin ein Piesporter Mädchen, aber mein Herz hängt heute an Leiwen." Mit 17 Jahren kam sie "der Liebe wegen" in den Moselort, trat vor den Traualtar und wurde Mutter eines Sohnes und einer Tochter. Von der Schönheit ihrer Wahlheimat überzeugt, zeigt die Gästeführerin der Roemischen Weinstraße den Besuchern das Leiwener Heimat- und Weinmuseum und macht Ortsführungen. In historischen Gewölbekellern der Winzer kehrt sie zu einem Schoppen Wein mit den Gruppen ein und führt die Gäste gelegentlich in ihren Rosengarten. "Von der englischen Rose bis zu der Märchenrose blühen in meinem Garten 30 verschiedene Sorten." Ihre geliebte Gartenarbeit wolle sie nicht missen sowie die zwei Termine in der Woche, die im Kalender der selbstständigen Fußpflegerin, die alle Dorffeste tatkräftig unterstützt, rot markiert sind: Die Chorprobe mit dem Kirchenchor und das Treffen mit ihrem Malclub. "Das ist für mich Entspannung."

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